Diese Mutter ist kein Vorbild: Camila Márdila und Regina Casé in "Der Sommer mit Mamã".


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Dass der südamerikanische Film ein Faible für Geschichten über Haushälterinnen hat, lässt sich seit längerem beobachten. Diesmal trifft es eine brasilianische Familie, für die Val (Regina Casé) seit vielen Jahren den Kochlöffel schwingt.

Obwohl von den Dienstgebern freundschaftlich respektiert, bleibt die Hierarchie im Alltag aufrecht. Diese beginnt erst zu bröckeln, als Vals Tochter Jéssica (Camila Márdila) auftaucht, die von Val als kleines Mädchen zurückgelassen wurde – die nächste Generation zeigt sich von der auf Reichtum gegründeten Autorität denkbar unbeeindruckt.

Der Sommer mit Mamã / Que horas ela volta? von Anna Muylaert schraubt seine Sozialkritik jedoch derart zurück, dass man sie mit Liebenswürdigkeit verwechseln könnte. Weshalb man am Ende das Gefühl hat, dass es Val vor ihrer kleinen Revolution irgendwie besser ergangen ist. (pek, 2.9.2015)