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Auf eigenen Events sollen sich Frauen besser vernetzen

Foto: APA/EPA/Jagadeesh

Ein geschützter Raum, um offen diskutieren zu können: Das wollen Veranstalterinnen mit speziellen Events für Minderheiten treffen. Beispielsweise für "Frauen in der Technik". Dort sollen sich Netzwerke bilden können und gute Ratschläge ausgetauscht werden. Das Konzept wurde beispielsweise von Chic CEO ausgeführt. Die Firma berät Firmen mit weiblichen Führungskräften und hilft diesen, in der Karriere voran zu kommen. Das Geschäft läuft gut, die Firma wird für ihre Beratungsleistungen respektiert.

Minderheitenschutz?

Da tauchen vergangenen April plötzlich zwei Männer bei einer Veranstaltung auf. Chefin Stephanie Burns teilt ihnen höflich, aber bestimmt mit, dass die Einladung nur für Frauen gilt. Daraufhin machen die zwei Männer ein paar Fotos und verschwinden. Dann folgt eine Klage: Mit Hilfe der "National Coalition for Men" und einem berüchtigten Anwalt namens Rava berufen sich die zwei Männer auf kalifornische Anti-Diskriminerungsgesetze, die zum Schutz von Minderheiten 1959 erlassen worden sind.

Nachteil für Beklagte

Doch sie pervertieren nach Ansicht von Experten dieses Gesetz, da sie es gegen unterrepräsentierte und benachteiligte Gruppen einsetzen: Mehrere dutzend Prozesse wurden bereits gegen IT-Beratungen für Frauen geführt. Auch große Konzerne, die etwa zu Muttertag Geschenkkörbe für Frauen austeilen, geraten ins Visier des Anwalts und seiner "Männerrechtler". Ein großes Problem dabei: Das Gesetz ist so ausgestaltet, dass der Angeklagte – wenn er verliert – die Anwaltskosten des Klägers übernehmen muss. Umgekehrt ist das aber nicht so. Der Prozess ist also für die Beklagten in jedem Fall teuer.

Initiativen vor dem Ende

Nun fordern Bürgerrechtler die kalifornische Gesetzgebung dazu auf, legislative Änderungen vorzubringen. "Es ist nicht fair, uns Diskriminierung vorzuwerfen, wenn wir einer Gruppe helfen wollen, die unterrepräsentiert, unterschätzt und nicht ausreichend respektiert wird", so die Risikokapital-Managerin Renata Akhunova, die den Frauenanteil in der IT-Branche erhöhen will. Die Firma Chic CEO muss nun jedoch aller Voraussicht nach ihren Geschäftsbetrieb einstellen. (fsc, 16.9.2015)