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Menschliche "Ziehmütter" bringen den jungen Zugvögeln die Route nach Italien bei. in den nächsten Jahren finden sie den Weg schon alleine.

Foto: AP Photo/Markus Unsöld

Rom/Salzburg/Linz – 17 Tage waren sie unterwegs, nun haben 28 junge Waldrappe unversehrt ihr Winterquartier in der Lagune von Orbetello in der Toskana erreicht. Geführt wurden sie von menschlichen "Ziehmüttern" in zwei Leichtflugzeugen.

Die fast 1.000 Kilometer lange Reise hatte am 22. August in Salzburg begonnen. 31 Waldrappe waren von Salzburg abgeflogen. Am Freitag ging der Waldrapp Raphael verloren, konnte jedoch wiedergefunden und mit der Gruppe wieder vereint werden. Zwei Vögel werden seit dem Überfliegen des Tals Gaffaro an der Mündung des Po vermisst, während Waldrapp Yuki sich den Schnabel brach und nach Villach in eine Tierklinik zur Behandlung gebracht wurde. Die jungen Vögel überflogen unter anderem die Lagune von Venedig, Siena und Florenz.

Artenschutzprojekt

Ende der 1990er-Jahre hatten Forscher begonnen, die seit Jahrhunderten fast ausgestorbenen Waldrappe im Almtal in Oberösterreich wieder anzusiedeln, mit dem Ziel, ihnen alte Zugvogelrouten neu beizubringen. Es ist eines der größten Artenschutzprojekte Europas. 2004 brachen die ersten Tiere zu ihrer großen Reise auf.

Der Waldrapp ist auf der Liste bedrohter Arten als "hochgradig gefährdet" eingestuft. Auf der Liste der weltweit am stärksten gefährdeten Vogelarten wird er an zwölfter Stelle geführt. Die illegale Vogeljagd die Hauptursache, drei Viertel der Todesfälle sind darauf zurückzuführen. (APA/red, 8.9.2015)