Die Japaner haben für ihren Messebesuch auf der IAA ordentlich was eingepackt: Mazda zeigt die Studie eines SUV, Toyota den neuen Prius und Honda baut der Hetz wegen den Motor den GP-Maschine in eine neue Art von Seitenwagen.

Koeru heißt die Studie eines neuen Crossover-SUV, die Mazda am 15. September auf der 66. IAA, der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt, präsentieren wird. Damit klopfen die Japaner ab, wie gut ein sportlicher SUV im KODO-Design ankommen würde. Gut, das können wir so auch schon sagen. Bleibt also nur die Frage, wann der Wagen vom Band laufen könnte.

Foto: Mazda

Quasi das genaue Gegenteil des Koeru ist der neue Prius, den Toyota zum ersten Mal auf der IAA zeigen wird. Er wird demnächst bei den Händlern stehen und ist vom Design her eher mutig. Aber so wirklich sexy designt waren die vorangegangenen drei Generationen des Prius ja auch nicht. Bei diesem Fahrzeug geht es eben um etwas ganz anderes.

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Mehr Sparsamkeit, mehr Komfort, mehr Sicherheit und neue Technologien schrieb sich Toyota ins Lastenheft. "Weniger Emissionen – mehr Emotionen". Beim Antrieb heißt das: "Herzstück des Prius bleibt der Vollhybridantrieb, der für die Neuauflage umfassend überarbeitet wurde, um die Effizienz zu steigern, das Gewicht zu reduzieren und die Leistungsentfaltung zu schärfen." Dabei hat Toyota die Konstruktion dahingehend verändert, dass der Benziner einen Wirkungsgrad von über 40 Prozent erreicht – und das ist laut Toyota der weltweit beste Wert, den ein Benzinmotor erreicht.

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Für den Project 2&4 powered by RC213V griff Honda, wie der Name schon sagt, auf den Motor der Moto-GP-Maschine zurück. Der wurde für den Einsatz auf öffentlichen Straßen modifiziert, sagt Honda. Dabei ist die Straßenzulassung im besten Fall eine Einzelgenehmigung.

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Denn der einsitzige Bolide ist zur Zeit nicht mehr als das Gewinnerprojekt des Honda-Designwettbewerbs Global Design Project. An eine Serienfertigung wird also noch lange nicht gedacht, auch wenn Eckdaten wie Gewicht (405 Kilogramm), Leistung (215 PS) und 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe da natürlich Sehnsüchte nähren.

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Inspiration für das Siegerprojekt war der Honda RA272 von 1965, mit dem Richie Ginther in Mexiko gewann, in Spa und Zandvoort Sechster wurde. Damals werkte ein 233 PS starker 1,5 Liter großer Zwölfzylinder im Rennwagen. Wie der V4-Motor der RC213V drehte der Zwölfender damals bis 14.000 Umdrehungen pro Minute.

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Der Namensteil 2&4 ergibt sich aus dem Fahrgefühl, das die Designer erreichen wollten, und das irgendwo zwischen Auto und Motorrad liegen soll: "Ziel war es, das aufregende Fahrgefühl eines Motorrads mit den attraktiven Fahreigenschaften eines Autos zu verbinden und so ein noch intensiveres Fahrerlebnis zu schaffen." Ein Volltreffer in Sachen Fahreigenschaften dürfte der Wagen aber nicht sein, wenn man sich fragt, wie es wohl um die Balance steht, wenn zwischen 60 und 120 Kilogramm Pilot außermittig sitzen. Als Designstudie zeigt es allerdings, dass wir uns bei Honda wieder auf emotionalere Fahrzeuge freuen dürfen. (Guido Gluschitsch, 10.09.2015)

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