Eisenstadt – Die ÖVP Burgenland bietet den Bürgern eine "Kontrollpartnerschaft" an: "Wir möchten erster Ansprechpartner sein, wenn es darum geht, Missstände im Land aufzuzeigen", sagte Klubobmann Christian Sagartz am Freitag in Eisenstadt. Dazu werden vorerst neun "Flüsterkästen" in den Bezirken, beim Landhaus und bei der Parteizentrale in Eisenstadt angebracht, erläuterte Landesgeschäftsführer Christoph Wolf.

Bei den Flüsterkästen handelt es sich um Briefkästen, die es Bürgern ermöglichen sollen, der ÖVP Missstände oder Ungleichbehandlungen mitzuteilen. Auch im Internet sei dies mittels Online-Formular möglich, berichtete Wolf.

"Aufpassen"

Bei einer zweitägigen Arbeitsklausur in der Politischen Akademie in Wien habe die burgenländische Volkspartei ihre "Hauptstoßrichtungen" – Kontrolle, Kritik und Alternative – intensiv bearbeitet, schilderte Landesparteiobmann Thomas Steiner. Es gebe ein Ziel, "nämlich auf das Burgenland aufzupassen".

Von der rot-blauen Landesregierung habe es bisher in wichtigen Bereichen – Stichwort Arbeitslosigkeit, notwendige positive Wirtschaftsentwicklung – keine Ideen gegeben, kritisierte Steiner. Die ÖVP werde in konkreten Themenbereichen Vorschläge machen, etwa bei der Verwaltungsreform, der Wohnbauförderung sowie in der Bildungspolitik. Beim Budget 2016 will man sich "fair anschauen", ob es "für das Burgenland gut ist oder nicht", sagte der Parteiobmann.

Die ÖVP werde "die Kontrollsysteme verschärfen", kündigte Landesgeschäftsführer Wolf an. Etliche Anträge und Anfragen seien bereits eingebracht. "Nach wie vor besteht auch die Möglichkeit, einen Sonderlandtag einzuberufen", erklärte Wolf. (APA, 18.9.2015)