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Die vielfältige Autorin Ellis Kaut auf einem Archivbild aus dem Jahr 2007.

Foto: APA/dpa/Matthias Schrader

München – Die Pumuckl-Erfinderin Ellis Kaut ist tot. Sie starb nach langer Krankheit am frühen Donnerstagmorgen im Alter von 94 Jahren in einem Pflegeheim nahe München, wie ihre Tochter Uschi Bagnall der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Den rothaarigen Kobold Pumuckl erfand die in Stuttgart geborene Künstlerin vor mehr als 50 Jahren. Seither treibt der meist unsichtbare Quälgeist in Hörspielen, Fernsehsendungen und Büchern seine Streiche. Er eroberte auch Kinderherzen in Ländern wie Spanien und Frankreich – und sogar in China.

Dabei ist Pumuckl nicht das einzige Werk der Künstlerin. Für den Bayerischen Rundfunk schrieb die gelernte Schauspielerin und Bildhauerin hunderte Beiträge für Schulfunk und für Frauenmagazine. Eine Erfolgsstory wurden neben Pumuckl die 120 Geschichten vom Kater Musch.

Moderne Version von Pumuckl sorgte für Aufregung

Zuletzt hatte eine geplante Schlankheitskur für Pumuckl für Aufregung gesorgt. Der Kosmos-Verlag hatte die Figur für eine neue Ausgabe moderner zeichnen lassen – ohne konkrete Vorgaben zu machen. Illustrator Jan Saße hatte die Figur sportlicher und damit dünner gestaltet. Kaut soll die Abmagerungskur gar nicht gefallen haben. "Scheußlich" habe sie den schlanken Kobold gefunden, sagte ihre Tochter.

In der Fernsehserie "Meister Eder und sein Pumuckl" mit Gustl Bayrhammer und der Stimme von Hans Clarin hatte Pumuckl seit 1982 stets ein rundes Gesicht und Kugelbauch. Nach heftigen Protesten wurde versichert: "Es wird nur dieses eine Buch mit der dünnen Figur geben." Den Verlag freute der Trubel um den Jo-Jo-Effekt bei Pumuckls Diät: "Dass Pumuckl nach über 50 Jahren die Herzen und Gemüter noch in dieser Weise bewegen kann, ist beeindruckend", sagte eine Sprecherin. (APA, 24.9.2015)