Innsbruck – Die Innsbrucker SPÖ wird auf einem Bezirksparteitag am 28. November einen neuen Stadtparteivorsitzenden wählen. Die bisherige Chefin der Sozialdemokraten in der Landeshauptstadt, Gabi Schiessling, wird nicht mehr kandidieren, erklärte sie am Montag bei einer Pressekonferenz. Die Entscheidung über den Spitzenkandidaten für die Gemeinderatswahl 2018 soll im kommenden Jahr fallen.

Es sei Zeit, "neue, junge Leute" an der Spitze der Stadtpartei ans Ruder zu lassen, meinte Schiessling, die im Dezember 2012 zur Innsbruck-Chefin der Tiroler Roten gewählt worden war. Sie hatte die Funktion damals vom jetzigen SPÖ-Stadtrat Ernst Pechlaner übernommen.

Verjüngung geplant

Keine klare Aussage der SPÖ-Granden in Stadt und Land gab es am Montag darüber, ob der neue Innsbrucker SPÖ-Chef auch gleichzeitig der Spitzenkandidat bei der Gemeinderatswahl sein soll. Der ebenfalls bei dem Pressegespräch anwesende Landesparteivorsitzender Ingo Mayr meinte einerseits, dies sei eine Entscheidung, die von der Stadtpartei zu treffen sei. Er erklärte aber auch, dass er es "gern so sehen würde", wenn der kommende Parteichef auch der Spitzenkandidat sei. Schiessling und der SPÖ-Klubchef im Gemeinderat, Arno Grünbacher, gaben an, letzteres "kann so sein, muss aber nicht so sein".

Laut Mayr hätten ihm gegenüber bereits einige potenzielle Kandidaten ihr Interesse auf den Parteivorsitz in Innsbruck bekundet. Namen wollte er nicht nennen. Zuletzt waren der Landtagsabgeordnete Thomas Pupp und die Gemeinderätin Sophia Reisecker für diese Position gehandelt worden.

Keine Änderungen werde es bis zur Wahl bei der SPÖ-Besetzung in der Stadtregierung geben. Drei der sechs roten Gemeinderäte werden jedenfalls 2018 nicht mehr kandidieren.

Die Landesparteispitze hatte in der Vergangenheit mehrmals auf eine Verjüngung in Innsbruck gedrängt. Mit der Wahl einer neuen Parteispitze sah Tirols SPÖ-Chef nun die notwendigen "Weichen gestellt".

Die Stadtpartei, die mit "Für Innsbruck" und den Grünen in der Regierung sitzt, hat wie die Landespartei schon bessere Zeiten erlebt. Bei der Wahl 2012 büßte sie 5,2 Prozent ein und landete bei 14,5 Prozent. (APA, 28.9.2015)