Darmstadt – Für seine "kontinuierliche und beeindruckende Arbeit für Autoren, die nicht in ihrem Heimatland leben", erhält der Verleger Madjid Mohit den diesjährigen Hermann-Kesten-Preis. Die renommierte Auszeichnung der Schriftstellervereinigung PEN-Zentrum Deutschland ist mit 10.000 Euro dotiert und wird am 11. November in Darmstadt überreicht.

Mohit (Sujet-Verlag/Bremen) stamme aus einer iranischen Verleger-Familie und sei 1990 als politischer Flüchtling nach Deutschland gekommen, teilte PEN am Montag bei der Verkündung des Preisträgers in Darmstadt mit. "Einen breiten Raum nimmt in seiner verlegerischen Arbeit die iranische Exilliteratur ein, die Mohit selbst als 'Luftwurzelliteratur' bezeichnet", hieß es weiter. Es sei eine Literatur, "die ortsunabhängig wirkt, von Schriftstellern geschrieben, die in einem fremden Land eine neue Heimat gefunden haben und grenzübergreifend die hiesige Kulturlandschaft bereichern".

Der Preis ist nach dem früheren PEN-Ehrenpräsidenten Hermann Kesten (1900-1996) benannt. Das PEN-Zentrum Deutschland stiftet eine Medaille, das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst das Preisgeld. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Günter Grass, Anna Politkowskaja und Liu Xiaobo. Die Abkürzung PEN steht für Poets, Essayists, Novelists. (APA, 29.9.2015)