Die Pariser Modewoche ist der Höhepunkt der Fashion Weeks, sehnlich erwartet, spektakulär inszeniert und üblicherweise mit besonders hoher Dichte an herausragenden Kollektionen. Keine Modewoche steht stärker für neue Trends – aber genauso für Tradition. So präsentieren Häuser wie Dior, Lanvin und Dries Van Noten noch bis Mittwoch ihre Prêt-à-porter Kollektionen in Paris.

Was hier gezeigt wird, ist im Sommer 2016 Trend – laut Dior sind das klare Linien, bei Dries Van Noten subtile Tattoo-Shirts, -Handschuhe und -Strümpfe und bei Céline Ballonärmel, Lingerie-Look und Bügelfaltenhosen.

Subtile Tätowierungen bei Dries Van Noten

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Dries Van Noten, Paris Fashion Week, Frühling/Sommer 2016.
Foto: Reuters/Benoit Tessier

Der belgische Designer Dries Van Noten zeigte in Paris eine eklektische Kollektion, die in mehrerlei Hinsicht glänzte. Trotz vermeintlicher Gegensätze harmonierten leuchtende Musterungen mit bürotauglichem grauem Jacquard, leichte Transparenz mit schwerem Brokat und voluminöse Rüschen mit skulpturalen Schnittformen. Auffallend: die bedruckten Tattoo-Shirts, -Strümpfe und -Handschuhe.


Lanvin zeigt sich durchgängig undurchgängig

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Lanvin, Paris Fashion Week, Frühling/Sommer 2016.
Foto: Reuters/Benoit Tessier

Designer Alber Elbaz zeigte für Lanvin eine bunte Kollektion – in jeder Hinsicht. Opulente Drapierungen, All-over-Drucke und Rüschen hatten da genauso Platz wie Paillettenkleider, ausgefranste Rocksäume und Leo-Prints. Der rote Faden? Hat wohl nur fürs Rüschenkleid (Bild oben rechts) gereicht.


Kendall Jenner für Balmain

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Balmain, Paris Fashion Week, Frühling/Sommer 2016.
Foto: AP/Thibault Camus

Olivier Rousteing entwarf für Balmain eine Kollektion, die auf unterschiedlichste Weise viel Haut zeigt und Spannung erzeugt, ohne obszön zu wirken. Mäntel, wie Capes über den Schultern getragen, Netze, hautenge Overalls, Schnürdetails und Lederkorsagen – auf dem Laufsteg: Model Kendall Jenner.


Bein- und bauchfrei bei Dior

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Dior, Paris Fashion Week, Frühling/Sommer 2016.
Foto: APA/EPA/Yoan Valat, AP/Francois Mori, Reuters/ Benoit Tessier

Trotz Bauchblitzern und subtiler Transparenz: Bei Raf Simons' neuer Kollektion für Dior gilt vor allem ein Stichwort: unschuldige Reinheit. Klare Formen, reines Weiß, kombiniert mit gebrochenen Weißtönen, verkürzte Pullover zu Strickröcken: Hauchdünnen gelayerten Kleidern setzte Simons steife, übergroße Kurzmäntel entgegen. Die Show ließ sich auch Rihanna nicht entgehen.


Punkte für Galliano

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John Galliano, Paris Fashion Week, Frühling/Sommer 2016.
Foto: APA/EPA/Caroline Blumberg, Reuters/Benoit Tessier

Punkte, Rüschen, Spitze: Bill Gaytten zeigte für John Galliano eine romantische Kollektion, in der subtile Transparenz die Hauptrolle spielte. Trotzdem hatten neben den kurzen Flatterröckchen und -kleidern breite Jacken, Anzüge im Lagenlook und übergroße Parkas Platz.


Mustermix bei Kenzo

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Kenzo, Paris Fashion Week, Frühling/Sommer 2016.
Foto: APA/EPA/Ian Langsdon

Grafische Musterungen, plakativ aufgesetzte Taschen und Leder-Overknees mit Cut-outs waren die prägenden Stilmittel der Designer Humberto Leon und Carol Lim für Kenzo. Farblich standen das maritime Blau, das leuchtende Rot und Senfgelb der Materialien im Vordergrund.


Akris asymmetrisch

Akris, Paris Fashion Week, Frühling/Sommer 2016.
Foto: Akris

Asymmetrien und Mesh bei Akris: Designer Albert Kriemler präsentierte schmale Kleider, Tops und Midi-Röcke in Netzoptik und glänzende, lockere Anzüge. Außerdem spielte er mit Transparenz und schichtete die verschiedenen Weißtöne der Materialien mit lasergecutteten Stoffen zu zarten Lagenlooks.


Chalayan löst sich auf

Hussein Chalayan, Paris Fashion Week, Frühling/Sommer 2016.
Foto: Dan Lecca

Ursprünglich von der Kultur Kubas inspiriert, markierte Hussein Chalayans neue Kollektion auch das zehnjährige Jubiläum der Zusammenarbeit mit dem österreichischen Unternehmen Swarovski. Chalayan präsentierte weich fallende Rocke, transparente Blusen und Kleider in O-Linie. Einige Models betraten den Laufsteg in weißen, an Uniformen erinnernden Mänteln. Dann ging über ihren Köpfen ein Wasserstrahl los – der die Uniformierung zersetzte und die mit Swarovski-Kristallen besetzten Roben zum Vorschein kommen ließ. Nebenbei ist Chalayan Professor: 2014 übernahm er die Leitung der Modeklasse an der Universität für angewandte Kunst in Wien.

Die Verwandlung unter der Dusche ist im Video ab Minute 2:10 zu sehen.
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Weite Ärmel, schmale Taillen bei Céline

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Céline, Paris Fashion Week, Frühling/Sommer 2016.
Foto: APA/EPA/Etienne Laurent, AP/Francois Mori

Voluminöse Ärmel und Hosen, aber schmale Taillen zeigte Designerin Phoebe Philo für Céline. Gegensätzlich auch die Materialen: So wurden seidige Kleider im Lingerie-Look neben kastig-steifen Overalls präsentiert, elegante Bügelfaltenhosen zu opulenten Blusen kombiniert und glänzende Lederkleider über fließenden Hosen getragen. (Katharina Triltsch, 5.10.2015)