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Seit 1. Juli hatte Russland die Gaslieferungen in die Ukraine eingestellt.

Foto: Reuters/Essam Al-Sudani

Moskau/Kiew – Zwei Wochen nach der EU-vermittelten Einigung im Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine hat der russische Gasriese Gazprom seine Lieferungen an das Nachbarland wieder aufgenommen. Gazprom habe eine Anzahlung von 234 Millionen Dollar (206 Millionen Euro) für den Oktober erhalten und daraufhin um 10 Uhr den Gashahn aufgedreht, teilte Konzernchef Alexej Miller am Montag mit.

Die ukrainische Regierung will seinen Angaben zufolge das tägliche Maximalvolumen von 114 Millionen Kubikmetern Gas haben. Der ukrainische Konzern Naftogaz hatte bereits am Freitag angegeben, er wolle im Oktober insgesamt zwei Milliarden russisches Gas kaufen. Analysten erwarten, dass die Ukraine genug Gas erhalten wird, um die Transitlieferungen in die EU zu gewährleisten. Für den gesamten Winter könnte es aber knapp werden.

Russland hatte am 1. Juli seine Gaslieferungen an die Ukraine eingestellt. Ende September einigten sich beide Seiten unter EU-Vermittlung, den Streit beizulegen. Dabei sagte Russland einen niedrigeren Preis zu. Der Streit dauerte seit dem Sturz des prorussischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch Anfang 2014 an. Mehrfach wurden die Lieferungen, die auch für mehrere EU-Staaten wichtig sind, unterbrochen. Die EU bezieht etwa ein Drittel ihres Gasbedarfs aus Russland, rund die Hälfte davon wird über die Ukraine geleitet. (APA, 12.10.2015)