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Justizminister Wolfgang Brandstetter eröffnete Zubau zu forensischem Zentrum.

Foto: apa/Gindl

Asten/Wien – Das Justizministerium hat 62 zusätzliche Plätze für die Betreuung zurechnungsunfähiger Rechtsbrecher im Forensischen Zentrum Asten (FZA) in Österreich geschaffen. Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) eröffnete einen entsprechenden Zubau am Montag.

Das FZA ist neben der Justizanstalt Göllersdorf die zweite justizielle Einrichtung für geistig abnorme zurechnungsunfähige Rechtsbrecher in Österreich. Mit dem Ausbau wird in Asten die Gesamtkapazität von bisher 91 Therapieplätzen auf 153 erhöht und ein sozialtherapeutischer Bereich eingerichtet. "Unter anderem ermöglichen wir damit den Maßnahmenuntergebrachten ein erhöhtes Maß an Selbstständigkeit. Damit kommen wir unserem Ziel, den Straf- und Maßnahmenvollzug insgesamt moderner und humaner zu gestalten und eine konstant hohe Qualität zu gewährleisten, einen Schritt näher", erläuterte der Justizminister in seiner Eröffnungsrede.

Mehr Entlassungen als Maßnahmenvollzug

Im FZA befinden sich aktuell 111 Personen – 75 davon im klinischen Bereich in fünf offen gestalteten Wohngruppen in Einzel- und Doppelzimmern. Die restlichen 36 sind im sozialtherapeutischen Bereich untergebracht. Das sozialtherapeutische Behandlungs- und Betreuungsprogramm zielt auf die Verringerung von Gefährlichkeit sowie das Erlangen lebenspraktischer und sozial stabilisierender Kompetenzen. Das eingesetzte Team besteht unter anderem aus Fachärzten, Allgemeinmedizinern, Pflegern, Psychologen, Sozialarbeitern, Sonder- und Heilpädagogen, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, diplomierten Sozialbetreuern sowie Justizwachebeamten. Durch die Inbetriebnahme des FZA im Jahr 2011 konnten laut einer Statistik des Justizministeriums die österreichweiten Entlassungen aus dem Maßnahmenvollzug im Bereich der geistig abnormen zurechnungsunfähigen Rechtsbrecher um beinahe ein Drittel erhöht werden. (APA, 12.10.2015)