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Beate Meinl-Reisinger will Wien verändern.

Foto: APA/HERBERT P. OCZERET

Wien – Die Freude ist den Neos auch einen Tag nach dem Wahlabend noch deutlich anzumerken. Gar nicht so knapp schafften sie am Sonntag mit 6,2 Prozent den Einzug in den Wiener Gemeinderat. Die Wien-Wahl wurde bereits im Vorfeld als "Schicksalswahl" für die Pinken gehandelt. Denn sie traten heuer bereits dreimal bei Landtagswahlen an: in der Steiermark scheiterten sie am Grundmandat, im Burgendland und zuletzt in Oberösterreich konnten sie die Landtagshürde von vier Prozent nicht nehmen.

In Wien konnten die Neos ihre Talfahrt jedoch beenden. Mit fünf Mandaten werden sie in der kommenden Legislaturperiode in der Wiener Politik mitmischen. "Jetzt geht es für uns darum, einen Klub aufzubauen", sagte Neos-Sprecherin Anja Herberth zum STANDARD.

Jäger Klubdirektorin

Bei der Sitzung des Landesteams am Montag wurden die ersten Posten vergeben. Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger, die im Vorfeld der Wien-Wahl bereits ihr Nationalratsmandat an Claudia Gamon abgegeben hat, wird künftig als Klubobfrau der Pinken fungieren. Ihr wird Claudia Jäger als Klubdirektorin zur Seite stehen. Jäger ist derzeit stellvertretende Klubdirektorin der Parlamentsfraktion und Referentin für Soziales und Bürgerinitiativen.

"Wir wollen Veränderung in Wien, mehr Transparenz und Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder", sagte Meinl-Reisinger zum STANDARD. Bei diesen Themen wollen die Neos "Druck ausüben". Als kleinste Partei im Gemeinderat sei dies möglich, das hätten die Neos auch schon im Nationalrat bewiesen, meint die neue Klubobfrau: "Wir werden mit harter und konstruktiver Oppositionsarbeit ein Stachel im Fleisch der Politik sein." Diese habe sich von den Menschen lange genug entfremdet. Es brauche eine Kehrtwende.

Weber Landesgeschäftsführer

Nicht den Einzug in den Gemeinderat schaffte der sechstplatzierte Thomas Weber. Trost wird ihm sein neuer Job als Landesgeschäftsführer bieten. (Oona Kroisleitner, 13.10.2015)