In den vergangenen Jahren ist der NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) immer weiter von der Realität weggerückt. Ihm folgen künftig die WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicle Test Procedures).

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Die gültigen Abgasgesetze, die Messszenarien und der Umgang der Autohersteller damit ist nicht erst jetzt ein Thema. Anfangs hieß das Messritual MVEG, dann NEFZ, und künftig wird es WLTP heißen – und auch noch ein zusätzliches Instrumentarium namens RDE enthalten.

In den vergangenen Jahren ist der NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) immer weiter von der Realität weggerückt, unter anderem weil die Motorelektronik explosionsartig mehr Möglichkeiten zur Steuerung des Verbrennungsablaufs geboten hat, solche, die Verbrauch und Abgas verbesserten und solche, die sich nur auf dem Papier niederschlugen, legale wie auch illegale. Klar ist schon lange, dass Abhilfe geschaffen werden muss, die Verantwortlichen wollten sogar einen weltweit gültigen Ablauf des Tests durchsetzen, die USA wollten aber nicht.

Geplanter Start 2017

Jetzt heißt er noch immer Worldwide Harmonized Light Vehicle Test Procedures (WLTP), soll aber nur für Europa gelten, ab 2017. Ob die Einführung jetzt schneller geht oder aufgrund neuer Diskussionen über den Inhalt (auch hier kein Betrieb der Klimaanlage geplant) länger dauert, ist im Moment nicht absehbar.

Ergänzend dazu ist ein zusätzlicher Test namens RDE (Real Driving Emissions) vorgesehen. Hier wird nicht auf einem Prüfstand gemessen, sondern dem Fahrzeug ein Messgerät umgeschnallt und auf der Straße gefahren. Um ein geeignetes Fahrprofil wird noch gerungen. Auch die Bewertung von Plug-in-Hybridautos wird noch Debatten auslösen, da ihr Stromverbrauch derzeit mit null CO2-Ausstoß gerechnet wird. (Rudolf Skarics, 15.10.2015)