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Irmgard Griss: "Ich sehe nicht ein, warum ich das einschränken soll."

Foto: apa/Neubauer

Wien – Irmgard Griss hat am Montag noch einmal bekräftigt, dass sie bereit ist, als Bundespräsidentschaftskandidatin anzutreten. Auch erste Angebote für eine finanzielle Unterstützung gebe es, sagte die ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofs im Ö1-"Morgenjournal".

"Ich habe das durchdacht, und ich bin bereit zu kandidieren", sagte Griss. Natürlich müssten dafür aber erst organisatorische Voraussetzungen geschaffen werden. Es stehe noch nicht fest, ob es gelinge, genügend Geld und eine organisatorische Struktur aufzustellen. "Wenn das so ist, dann bin ich bereit zu kandidieren." Die endgültige Entscheidung über ein Antreten will sie voraussichtlich noch in diesem Jahr bekannt geben

Verschiedene Leute aus "verschiedenen Richtungen" hätten sie angesprochen und ihr versichert, dass sie eine Kandidatur auch finanziell subventionieren würden, sagte die Juristin. Sie habe auch nichts dagegen, wenn Parteien sie unterstützen. "Ich sehe nicht ein, warum ich das einschränken soll." Auch gegen eine Unterstützung der FPÖ habe sie nichts einzuwenden, wobei sie Montagabend ih der ZIB2 klarstellte, dass sie damit keine finanzielle Unterstützung meine, sondern nur eine "ideelle". Sie poche auf ihre Unabhängigkeit.

Beraten lässt sich Griss nach eigenen Angaben von niemandem, "das mache ich mit mir selber aus". Zu großen politischen Themen befragt gab sie an, für das Berufsheer gestimmt zu haben und für die Gleichstellung Homosexueller bei der Ehe zu sein.

Zur Frage, ob sie FP-Chef Heinz-Christian Strache als Bundeskanzler angeloben würde, wenn er über die entsprechende Mehrheit verfüge, verwies Griss auf die Verfassung, an die sie sich halte. Wenn es die einzige Möglichkeit sei, eine regierungsfähige Exekutive zusammenzubringen, würde sie es tun. Letztlich sei dies die Entscheidung der Wähler.

Strache freut sich

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache kann einer etwaigen Kandidatur der ehemaligen OGH-Präsidenten bei der Bundespräsidentenwahl durchaus etwas abgewinnen. Er freue sich grundsätzlich, dass Griss öffentlich ihr Interesse bekundet habe. Ob die Blauen Griss unterstützen oder einen eigenen Kandidaten aufstellen, werde aber der Parteivorstand entscheiden.

Was Griss für Strache attraktiv macht: Es habe noch nie ein überparteiliches Staatsoberhaupt gegeben, insofern könne mit Griss die Tradition der bisher stets von SPÖ und ÖVP abonnierten Funktion aufgebrochen werden. Als möglicher FPÖ-Kandidat wird regelmäßig Rechnungshofpräsident Josef Moser genannt. Mit ihm habe Strache noch nicht über das Thema gesprochen, so der FP-Chef. (red, APA, 19.10.2015)