Einen der Schwerpunkte dieser Messe stellt der Bereich bildender Kunst dar. Neben Werken internationaler Künstler sind auch österreichische vertreten, darunter Josef Mikls Großformat "Zwei Figuren".

Foto: Lilly's Art

Wien – Der imperiale Rahmen in der Hofburg und ein Querschnitt des heimischen Kunstmarktes machen die Art & Antique zu einem Highlight für Sammler. Mehr als 18.500 Besucher, viele davon Stammgäste, erfreuten sich im Vorjahr am abwechslungsreichen Messeangebot. Der heuer zum 47. Mal ausgetragene Publikumsevent setzt auf Qualität und wartet aus der bildenden Kunst ein beachtliches Angebot auf.

Als Malerfürst der Ringstraßenzeit liebte es Hans Makart, stolze und erotische Frauenfiguren zu verewigen. Giese & Schweiger offerieren sein orientalistisches Ölbild Die Ägypterin, die mit ihrem roten Kleid auch im Werkverzeichnis des Künstlers feurig leuchtet. Eine japanische Kurtisane im aufwendigen Paradegewand, die ein Farbholzschnitt von Katsukawa Shunsen vor 1820 zeigt, präsentiert die Galerie bei der Oper.

Die Kunst der klassischen Moderne ist hier traditionell gut vertreten. Der Kunsthandel Freller führt Carl Molls Blick auf St. Michael in Heiligenstadt im Gepäck, den eine Vase mit rosa Blüten garniert. Egon Schiele richtet sein Augenmerk 1907 Gegen den Abendhimmel und hält in tonaler Farbgebung Berg und Wälder fest (Giese & Schweiger).

Das Landschaftsgemälde "Die Straße" von Franz Sedlacek besticht am Stand von Freller durch seine für den Künstler typisch magische Stimmung. Zu alpinen Menschen und Topografien führen das dynamisch aquarellierte Erntebild Zwei Schnitter von Albin Egger-Lienz bei Schütz Kunst & Antiquitäten und Alfons Waldes Bergdorfbild Einsame Hausung bei Kovacek Zetter.

Mit lockerem Pinselstrich und vor leuchtend gelbem Hintergrund platziert Josef Mikl seine Zwei Figuren. Das quadratische Ölbild im Format zwei mal zwei Meter ist bei Lilly's Art zu finden. Ganz anders die pastosen Kompositionen von Franz Grabmayr aus den Zyklen Sandgrube und Tanzbilder, die die Galerie Hilger mitbringt. Werke von Zeitgenossen führt Reinisch Contemporary im Angebot, wo sich Hubert Schmalix' Wasserfall-Bild Big Trouble Small von 2015 und ein großes abstraktes Aquarell auf handgeschöpftem Lana-Büttenpapier von Herbert Brandl finden.

Zu den Klassikern der österreichischen Kunst zählen längst auch Übermalungen von Arnulf Rainer, von denen die Galerie Ruberl eine Kreuzarchitektur auf Papier von 1956 sowie eine übermalte Fotografie von Karl Kraus im Programm hat. Die Galerie Walker zeigt die Collage Lauter neue Sommersachen von Hans Bischoffshausen, dem das Belvedere derzeit eine Retrospektive widmet.

Als vorbildhaften Privatsammler bittet die Art & Antique Herbert Liaunig vor den Vorhang, kon- kret über eine Repräsentantin aus seinem Museumsbestand: die hängende, organisch geformte Skulptur Shelter der Künstlerin Julie Hayward. (Nicole Scheyerer, Spezial, 29.10.2015)