Der Mürztalradweg zählt schon zu den Klassikern unter den steirischen Radwegen. Die Route verläuft überwiegend auf breiten Flurstraßen, insgesamt ist sie 66,7 Kilometer lang und vom Schwierigkeitsgrad her als familientauglich einzustufen. Es gilt allerdings zu beachten, dass über die gesamte Strecke mehr als 600 Höhenmeter zu überwinden sind, ehe man in Bruck an der Mur angekommen ist.

Der kurze Abschnitt von Mürzzuschlag nach Neuberg an der Mürz ermöglicht dagegen angenehmes Gleiten auf einer stillgelegten Bahntrasse: Auf der elf Kilometer langen Strecke werden nur 60 Höhenmeter überwunden.

Der Blick vom Kalvarienberg auf das Neuberger Münster.
Foto: Andreas Brudnjak

Neuberg ist ein lohnendes Ziel, dort befinden sich ein sehenswertes Münster und eine interessante Aussichtswarte, über deren Geschichte so gut wie nichts bekannt ist – nicht einmal in der Ortschronik von Neuberg wird die Sieber-Warte erwähnt. Benannt ist diese vermutlich nach Franz Sieber, einem Kaufmann aus Neuberg.

Sein Geschäft musste Ende des 19. Jahrhunderts auf viele wie ein heutiger Supermarkt gewirkt haben. Bei Sieber konnte man "sämtliche Sorten Mehl und Grieß, Gussgeschirr wie Gusskessel und alle Gattungen Farbwaren" erwerben wie der Chronik des Ortes zu entnehmen ist.

Einst bot die Warte einen wunderbaren Blick auf den Ort Neuberg und dessen berühmtes Münster. Dieser Ausblick ist heute durch einen schnell gewachsenen Jungwald beeinträchtigt, einzelne Sichtfenster erlauben noch die Fernsicht auf die Schneealm, die Rax, auf die Lachalpe oder auch auf das Schönhaltereck.

Warte und Kalvarienberg

Der Weg zur Warte beginnt etwas südlich des alten Neuberger Bahnhofs an der Mürzbrücke. Dort befindet sich eine Eisstockanlage, auf deren Rückseite der Aufstieg zum Grübkogel erfolgt. Nach 300 Metern zweigt rechter Hand der Weg zur Warte ab – ab hier der roten Markierung folgen. Und Achtung, 300 Meter weiter, nach einer Wegkreuzung führt ein Weg weiter bergauf, der andere zur Warte geht rechter Hand ab – die Markierung ist hier schlecht zu sehen, Gehzeit rund 15 bis 20 Minuten.

Eine Bahnbrücke über die der Radweg führt.
Foto: Andreas Brudnjak

Eine weitere feine Aussichtsmöglichkeit bietet der Kalvarienberg. Dieser Felsvorsprung inmitten des Ortes lässt einen auf das rund 30 Meter tiefer liegende Neuberger Münster, auf den Ort selbst und umliegende Bergwelt blicken.

Der Gipfel des Kalvarienberges weist ein mehrere Meter hohes vergoldetes Kreuz auf, aber keinen Kreuzweg auf. Der Aufstieg beginnt unmittelbar an der Rückseite des Gasthofes Holzer, von hier aus auf der ansteigenden Kalvarienbergstraße kurz hinaufgehen bis zu einer Wiese und dort linker Hand auf den "Gipfel" – rund zehn Minuten Gehzeit. (Andreas Brudnjak, 30.10.2015)