Innsbruck – In der Causa um Hausdurchsuchungen wegen möglicher Suchtmittelvergehen in Innsbruck, die vier Festnahmen zur Folge hatten, sind zwei FPÖ-Funktionäre in das Visier der Ermittler geraten. Bei dem Mann und der Frau handle es sich um jene Polizisten, die am Donnerstag im Zuge der Ermittlungen vom Dienst suspendiert worden waren, bestätigte die Tiroler FPÖ der APA am Freitag Medienberichte.

Die Polizeibeamtin sei als Bezirksfunktionärin in der FPÖ tätig, der Mann bekleide eine Position bei der Polizeigewerkschaft AUF. Beide hätten ihre Funktion ruhend gestellt, sagte ein Sprecher der Landespartei der APA. Er habe mit der Bezirksfunktionärin gesprochen, sie beteuere "mit der Sache nichts zu tun" zu haben, erklärte der Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger. "Angezeigt wird man schnell einmal", meinte Abwerzger, der im Zivilberuf als Anwalt tätig ist. Sollte sich der Verdacht gegen die beiden Funktionäre nicht bewahrheiten, stünde ihnen "der Weg zurück" natürlich offen.

Wie die Tiroler Polizei am Donnerstag erklärt hatte, waren die beiden Beamten im Außendienst tätig. Die Ermittlungen gegen die Polizisten führt das Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK), hieß es. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck teilte dazu mit, die Untersuchungen gegen die Beamten seien Gegenstand des laufenden Verfahrens wegen des Verdachts des Vergehens nach dem Suchtmittelgesetz.

U-Haft verhängt

Der vierte festgenommene Verdächtige in der Causa, ein deutscher Staatsbürger, befindet sich auf freiem Fuß. Über das Ergebnis der Hausdurchsuchung und nähere Details zum Ermittlungsstand gab die Staatsanwaltschaft auch am Freitag nichts bekannt. Die Ermittlungen seien im Laufen. Die U-Haft war nach der Einvernahme der Beschuldigten am Mittwoch verhängt worden. Das Trio wurde in die Innsbrucker Justizanstalt eingeliefert.

Die Hausdurchsuchungen waren am Dienstag durchgeführt worden. Insgesamt wurden zwei Wohnungen im Raum Innsbruck und im Bezirk Innsbruck-Land von Beamten des Einsatzkommandos Cobra in Zusammenarbeit mit Beamten des Landeskriminalamtes durchsucht. (APA, 6.11.2015)