Wegen NS-Propaganda im Internet hat sich ein 25-Jähriger am Dienstag am Landesgericht Wiener Neustadt verantworten müssen. Der arbeitslose Vater von zwei Kindern bekannte sich "teilweise schuldig" und nannte seine eindeutigen Postings "blöder Humor" und "lustig". Ein Urteil sollte am Nachmittag gefällt werden.

"Ich habe die meisten Sachen lustig gefunden."

"Warum?", fragte Richter Gerald Grafl den Angeklagten nach dem Motiv, auf Facebook Parolen wie "Je größer der Jude, desto wärmer die Bude" mit Bild von einem qualmenden Schornstein zu liken. Lapidare Antwort des 25-Jährigen: "Ich habe die meisten Sachen lustig gefunden."

Durch ausländerfeindliche Nachbarn sei er erstmals mit Nazi-Gedankengut konfrontiert worden. Dass er Hitler als "geschichtlich interessant" fände, weil dieser "solche Massen mobilisieren konnte", verschwieg der Angeklagte gar nicht, doch versuchte er seine fremdenfeindliche Gesinnung zu verharmlosen. Pflichtverteidiger Christian Hirsch bat angesichts eines Strafrahmens von bis zu zehn Jahren bei Delikten gegen das Verbotsgesetz um ein mildes Urteil. (APA, 10.11. 2015)