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Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

Wien/Schwechat/Frankfurt – Im Kampf gegen EasyJet und Co. hob Eurowings, die neue Billigschiene der AUA-Mutter Lufthansa, am Montag erstmals in Wien ab. Für 12.10 Uhr war unter der Flugnummer "EW 5922" der Erstflug geplant. Dieser ging nach Barcelona, am Abend fand dann der erste Flug nach London-Stansted statt. Dazwischen gab es eine feierliche Eröffnung der neuen Flugstrecken. Heute, Dienstag, ging es dann erstmals nach Mallorca.

Die neu gegründete Eurowings Europe mit Sitz in Wien-Schwechat, im Firmenbuch als EWAT GmbH eingetragen, soll ihren Flugbetrieb aber erst Ende März aufnehmen. Bis dahin fliegen ab Wien Flieger der bereits bestehenden Schwestergesellschaft Eurowings Düsseldorf.

Trotzdem wird die Expansion des Lufthansa-Konzerns unter der Marke Eurowings am Flughafen Wien wie der Start einer neuen Airline gefeiert. Zu einem Fototermin am Airport am Nachmittag sind unter anderem die Vorstände von Eurowings, Flughafen-Chef Julian Jäger und der Geschäftsführer des Wien Tourismus, Norbert Kettner, angekündigt.

Kritik aus der Gewerkschaft

Der größte Kunde des Wiener Flughafens, die Austrian Airlines (AUA), könnte künftig aber Strecken an Eurowings abgeben, "wenn wir glauben, dass die Kollegen von Eurowings dort deutlich besser aufgestellt sind", wie der neue AUA-Chef Kay Kratky bereits erklärt hatte.

Grund genug für den AUA-Betriebsrat und die Gewerkschaft vida, vor Lohndumping und Unterwanderung des AUA-Kollektivvertrages zu warnen. Vor allem junge Copiloten seien in einem Abhängigkeitsverhältnis, das der Lufthansa-Konzernvorstand beinhart ausnütze. Die Lufthansa kündigte kürzlich an, in Österreich einen Eurowings-KV verhandeln zu wollen.

In Deutschland haben die Lufthansa-Piloten bereits 13 Mal gestreikt, unter anderem weil bei EurowingsPiloten mit deutlich geringeren Gehältern eingesetzt werden. Nun streiken auch die Flugbegleiter der AUA-Mutter erstmals. (APA, 10.11.2015)