Alles abbaubar
Ihre Lkw-Planentaschen waren vor einigen Jahren das schräg geschulterte Statussymbol des dynamischen Stadtmenschen. Seit 2014 versuchen sich die Freitag-Brüder auch in Sachen Mode. Von ganzen Kollektionen lassen sie die Finger, dafür gibt es ausgesuchte Stücke, versehen mit einer ordentlichen Story. So wie die Sweatshirts aus dem selbstentwickelten Sweat-Shirt-Stoff French Terry. Dessen Zutaten: Modal, Leinen, Hanf. Besonderer Clou: der Sweater ist biologisch abbaubar, vom Labelschild bis zum Garn. 140,- Euro
Alles Hingucker
Der Name des französisch-brasilianischen Labels ist Programm. Veja, 2003 gegründet, heißt: Schau hin! Denn das haben Sébastien Kopp und sein Schulfreund François-Ghislain Morillion von Unternehmensgründung an gemacht. Ihre Turnschuhe sehen minimalistisch aus, haben es aber in sich. Veja lässt unter Fair-Trade-Bedingungen vor allem in Brasilien, woher auch die meisten Materialien kommen, produzieren. Für diesen Sneaker wurden Biobaumwolle, Chromleder und wilder Amazonas-Gummi verwendet. 99,- Euro
Alles neu
Wo Hess Natur draufsteht, muss Öko drin sein. Und das seit fast vierzig Jahren. Auch wenn sich für das Unternehmen einiges verändert hat. 2012 wurde es von dem Finanzinvestor Capvis übernommen. Umso mehr müssen sich die Pioniere von einst (Heinz Hess ließ 1991 in Ägypten weltweit erstmals Biobaumwolle anbauen) an ihren frühen Verdiensten messen lassen. Dafür, dass es in Butzbach modisch spannend wird, sorgen bei den Frauen jetzt Tanja Hellmuth, die für St. Emile designte. Und Tim Labenda bei den Männern. 389,- Euro
Alles Plane
Verena Bellutti hat ein Herz für PVC. Die Innsbruckerin, die an der AMD München Mode- und Designmanagement studierte, verwandelt unbenutzte Verschnittreste aus dem Planenunternehmen ihres Vaters in Taschen. Verarbeitet werden die wasserabweisenden und robusten Gewebe in Österreich und Tschechien. Mit den Planentaschen aus den Neunzigern haben ihre Belutti-Modelle aus PVC-beschichtetem Polyester aber zum Glück nichts gemein: Das Design der Bucket Bags, die hier Pouched Bags heißen, ist ziemlich up to date. 154,- Euro
Alles für immer
Das schwedische Label Filippa K, 1993 in Stockholm gegründet, steht für minimalistischen skandinavischen Schick im Premiumsegment. Aber nicht nur das. 2008 hat sich das Label der "Fair Wear Foundation" angeschlossen. Die Langlebigkeit seiner Produkte bewirbt Filippa K seit einigen Jahren mit verschiedenen Aktionen: So gibt es in Stockholm seit 2008 einen eigenen Secondhand-Store, in dem ältere Kollektionsteile gekauft werden können. Und in einigen Filippa-K-Shops können Kundinnen Kleider auch ausleihen. 200,- Euro
(Anne Feldkamp, RONDO, 18.11.2015)