Wolfenbüttel – Der Dokumentarfilmer und Autor Dieter Wieland (78) erhält den mit 15.000 Euro dotierten Lessing-Preis für Kritik 2016. Seit den frühen 1970er-Jahren habe Wieland auf einzigartige Weise Kritik an Landschaftszersiedlung, Dorfzerstörung und architektonischen Bausünden geübt, erklärte die Jury am Donnerstag in Wolfenbüttel zur Begründung.

Wieland wurde in Berlin geboren und lebt heute im bayerischen Uffing am Staffelsee. Seit 1964 dreht er Filme für den Bayerischen Rundfunk. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre von der Lessing-Akademie Wolfenbüttel und der Braunschweigischen Stiftung vergeben. Frühere Preisträger waren unter anderem Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek und Philosoph Peter Sloterdijk.

Der Lessing-Preisträger darf traditionell einen Förderpreisträger bestimmen. Diesmal erhält der bayerische Publizist und Journalist Thies Marsen den Förderpreis. Er hat sich intensiv mit der NS-Vergangenheit und dem Neofaschismus in Deutschland beschäftigt. Der Preis wird am 8. Mai 2016 in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel überreicht. Hier wirkte der Schriftsteller Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) als Bibliothekar. (APA, 13.11.2015)