Wien – Ende 2017 soll das Weltmuseum Wien seine Tore wieder für das Publikum öffnen. Nun startet das ehemalige Museum für Völkerkunde mit einer Fundraising-Kampagne, um die zusätzlich zur Finanzierung aus Bundesmitteln (16,65 Mio. Euro) benötigten zwei Mio. Euro aufzutreiben. Am Donnerstag wurde die Kampagne mithilfe von prominenten "Kulturpatrons" präsentiert.

So stellten sich Persönlichkeiten wie Vera Russwurm, Thomas Schäfer-Elmayer oder Georg Markus in den guten Dienst und wählten je eines von 2.500 Objekten aus, für die sie als Pate stehen. Nun hofft Direktor Steven Engelsman auf weitere Paten aus der Bevölkerung. Ab 500 Euro ist eine Kulturpatenschaft für ein konkretes Objekt möglich.

"Durch ihre Spenden helfen Kulturpatrons mit, die neue Dauerausstellung in den 14 Sälen des Corps de Logis zu realisieren: neben Erhaltungsmaßnahmen an den wertvollen Objekten und Forschungsarbeiten im Zusammenhang mit der Neuaufstellung wird durch die Spendengelder ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm sowie die Entwicklung eines speziellen Vermittlungsprogramms für Kinder und Jugendliche ermöglicht", so Engelsman laut Aussendung.

Spendenhöhe richtet sich nach Wert des Objekts

Die Auswahl der Objekte erfolgt über die Website des Weltmuseums auf einer interaktiven Weltkarte, auf der sich die Paten die Region aussuchen können, aus der "ihr" Objekt stammen soll. Klickt man auf ein Objekt, wird die Höhe der Patenschaft angezeigt. Die Höhe der erbetenen Spende richtet sich nach dem Wert des Objekts. Als Dank erhalten die Spender eine personalisierte Kulturpatron-Urkunde, der Name wird in der Objektdatenbank des Weltmuseums Wien vermerkt, auf die Website gestellt sowie auf einem Screen in der Säulenhalle aufscheinen.

Selbstverständlich können auch kleinere Beträge gespendet werden, diese sind jedoch nicht mit einer Patenschaft verbunden. Dennoch erhalten Spender für unterschiedlich hohe Beträge Anerkennungen wie kleine Geschenke, eine Baustellenführung oder Zugang zu einem Preview-Empfang vor der Eröffnung.

Straußenei bis Pfeifenkopf

Die angebotenen Objekte sind zahlreich: Sie reichen vom indonesischen Batiktuch oder einem ägyptischen Straußenei (je 500 Euro) über einen indianischen Pfeifenkopf aus Nordamerika (1.000 Euro) bis hin zu einem brasilianischen Kopfschmuck (5.000 Euro).

Das Gesamtbudget für die Umsetzung des auf Wunsch von Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) redimensionierten Projekts beläuft sich auf 16,65 Mio. Euro. Ursprünglich war seitens des KHM für das Projekt Weltmuseum in seiner ursprünglichen Dimension mit 25 Mio. Zuschuss (19 Mio. Euro aus Investitionsmittel des Kulturministeriums, 6 Mio. aus dem Wirtschaftsministerium bzw. der Burghauptmannschaft) gerechnet worden. Engelsman zeigte sich gegenüber der APA zuversichtlich, die zusätzlich benötigten 2 Mio. Euro durch Spenden zu erzielen. (APA, 12.11.2015)