Im natürlichen Festtagsornat präsentieren Fred Gourdon und Frank de Mulder die Schönheiten des Universums. Menschen, perfekt inszeniert wie antike Gottheiten.

Aufschlagseiten aus Goudons "Dieux du Stade" und Mulders "Heaven", fotografiert von Heidi Seywald

Angesichts der allgemein prekären Weltlage ist es Zeit, Flagge zu bekennen und zum hemmungslosen, grenzenlosen Hedonismus aufzurufen. Selbsternannten Sittenwächtern zum Trotz, religiösen Fanatikern und der Political Correctness zuwider, als Fest des Lebens. Als Erinnerung an Werte und Freiheiten, die unsere Gesellschaft im Sinne der Aufklärung errungen hat. Eingedenk des Dreigestirns "Liberté, Égalité, Fraternité" darf man Terror nicht weichen. Grundwerte wie Freiheit, Frieden, Gleichberechtigung, Respekt und Toleranz sind unschätzbare und definitiv schützenswerte Güter.

Zu Annehmlichkeiten der Freiheiten gehören auch Genuss und Sinnesfreuden. Womit wir bei der Empfehlung der Woche wären: ästhetischen Büchern voller Akte. Fred Goudon porträtierte Pariser Rugby-Helden als Dieux du Stade, wie Gott sie schuf. Und Frank de Mulder ist Liebhaber weiblicher Kurven und ein wahrer Meister seines Fachs. Erotik und geschmackvolle Ästhetik halten einander die Waage, sind ein Hymnus an Sinnlichkeit, Körperlichkeit, Schönheit, an das Leben selbst. In beiden Fällen gilt "Vive l'élegance", in einem zudem: "Vive la France!" (Gregor Auenhammer, Album, 25.11.2015)