Wien – In Österreich regt sich weiter Widerstand gegen das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP), diesmal von kleinen und mittleren Unternehmen. Sie fordern von ihrer Standesvertretung, der Wirtschaftskammer, eine kritische wissenschaftliche Studie.

Diese solle nicht nur die Chancen für "einige wenige" KMU beleuchten, sondern auch die Risiken und Nachteile für "99 Prozent der KMU", die nicht nach Kanada oder in die USA exportieren, so die Initiatoren, unter ihnen "Sonnentor"-Gründer Johannes Guttmann und Volker Plass von der Grünen Wirtschaft, am Montag in einer Aussendung.

In den vergangenen Monaten haben sie 2.000 Unterschriften von KMU gesammelt und diese heute an WKÖ-Chef Christoph Leitl übergeben.

Kritik von Leitl

Leitl kritisierte am Montag bei einer Veranstaltung, dass das Freihandelsabkommen der EU mit den USA, TTIP, in Europa auf starken Widerstand stößt. "Noch bevor wir Europäer wissen, was in diesem TTIP drinnen ist, lehnen wir es vorsichtshalber schon einmal ab", sagte der Wirtschaftskammer-Präsident. "Es kann nicht so sein, dass wir TTIP einmal ablehnen, dass wir Afrika vor unserer Haustüre als natürlichen Partner den Chinesen überlassen, und mit den Russen haben wir uns nachhaltig überworfen, sodass auch die Idee einer transkontinentalen Freihandelszone derzeit nicht realistisch ist." (APA, 23.11.2015)