Wien – Jener Mann, der am 16. April 2014 seine Wohnung am Hohen Markt in der Wiener Innenstadt in die Luft gejagt und damit den Tod einer 23-jährigen Nachbarin herbeigeführt haben soll, ist am Dienstagabend im Straflandesgericht zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Die Geschworenen sprachen ihn einstimmig wegen Mordes, versuchten Mordes in 15 Fällen und Brandstiftung schuldig.

Die vorsitzende Richterin Martina Krainz ortete in ihrer Urteilsbegründung "eines der schlimmsten Verbrechen, die ich kennengelernt habe". Der 46-Jährige habe ohne nachvollziehbares Motiv gehandelt und den Tod der jungen Frau "miteinkalkuliert, um seine persönlichen Befindlichkeit abzureagieren". Die Studentin war im Schlaf von herabfallenden Trümmern – die Trennwand zur Wohnung des Angeklagten war infolge der Explosion eingestürzt – eingeklemmt worden und erstickt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Verteidiger Ernst Schillhammer meldete Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an. (APA, 1.12.2015)