Die Preise fallen.

Foto: as

Wien – Die Spritpreise sind mit dem Verfall des Ölkurses ordentlich abgeschmiert. Vor allem Diesel ist so günstig wie seit Jahren nicht. Um 0,946 Euro war der Liter am Dienstag zu haben, der ÖAMTC listete auf seiner Homepage mehr als 500 Tankstellen auf, die Diesel unter einen Euro anbieten. Auch Super wird von der Preistalfahrt erfasst. Wenn der Abwärtstrend an den Ölmärkten anhält, könnte somit auch Benzin die Ein-Euro-Grenze knacken.

Die ohnehin arg gebeutelten Ölpreise sind seit dem Opec-Treffen vergangene Woche in Wien, bei der keine Förderkürzung zu Wege gebracht wurde, auf eine Sechs-Jahrestief gefallen. Allein in den letzten zwölf Monaten haben sich die Kurse fast halbiert. Die Nordseemarke Brent sank zwischenzeitig unter die Marke von 40 Dollar je Barrel. Dabei könnten die Produkte noch günstiger sein, sind doch die Rohölpreise noch deutlicher gefallen als die Werte an der Zapfsäule.

Iran-Comeback

Dass die Talsohle noch nicht erreicht sein könnte, darauf gibt es einige Hinweise. Nicht nur den Wiedereintritt des Irans in die Ölförderung nach dem Atom-Kompromiss und der Aufhebung der Sanktionen und die Überkapazitäten infolge der hohen Schiefergasförderung in Nordamerika drücken auf die Preise. Auch die schwächelnde Weltwirtschaft belastet die Ölmärkte.

Strapaziert werden durch diese Entwicklung vor allem die Förderländer. In Venezuela sind die Folgen politisch und wirtschaftlich besonders spürbar, aber auch Nigeria, der Irak, Russland und viele andere Staaten leiden unter der Flaute. Die Internationale Energieagentur hat bereits gewarnt, dass die niedrigen Preise die Investitionen in die Förderung und somit die Konjunktur zusätzlich belasten. Tatsächlich haben die großen Ölkonzerne ihre Investitionsprogramme drastisch gekürzt – und tausende Stellen gestrichen. (as, 8.12.2015)