Graz – Zum Start der Elektronischen Gesundheitsakte hat am Mittwoch der steirische Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) das System mit den Vorständen der Krankenanstaltengesellschaft (Kages), Ernst Fartek und Werner Leodolter, vorgestellt. Trotz Kritik der Ärztekammer im Vorfeld zeigte man sich erfreut, in der Steiermark Vorreiter zu sein. Ab sofort werden hier mehr als 90 Prozent aller behandelten Patienten Zugang zu ihrer elektronischen Gesundheitsakte haben. "Ich bin überzeugt davon, dass wir in wenigen Jahren mit einer gewissen Leichtigkeit auf manches, was da an Kritik gekommen ist, schauen werden", sagte Drexler.

Diffuse Ängste

Er verstehe "diffuse Ängste" in der Bevölkerung bei elektronischen Neuerungen. Doch gerade im Bereich Sicherheit habe man sich gut vorbereitet. In der Steiermark habe es seit Jahren eine vergleichbare Kages-interne IT-Plattform gegeben, so Fartek. Private Sanatorien werden Elga frühestens in drei Jahren beitreten, Versicherungen haben keinen Zugriff auf die Patientendaten. Kages-Spitäler gibt es an 23 Standorten.

Patienten haben Kontrolle

Technische Vorarbeiten liefen schon "seit den 90er-Jahren", sagte Leodolter. Wer Zugriff auf die Daten habe, bestimme der Patient. Alle Zugriffe würden aufgelistet und könnten jederzeit vom Patienten kontrolliert werden. Zudem könne sich jeder von Elga abmelden. Drexler erinnerte an "das Gezeter", als die E-Card eingeführt wurde. Zehn Jahre später sei "jeder froh, dass wir das Zettelwerk der Krankenscheine nicht mehr haben. Aber die Dampfmaschine war auch nicht völlig von Vorbehalten frei." Große Verbesserungen erwarten sich die steirischen Gesundheitsanbieter besonders für Diabetespatienten und multimorbide Patienten. (cms, 9.12.2015)