Wien – Die Life-Science-Branche in Österreich wächst. Laut Life Science Report Austria waren 2014 in diesem Bereich 823 Unternehmen mit rund 51.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 19,1 Milliarden Euro tätig. Im erstmals erfassten Forschungsbereich arbeiteten knapp 20.000 Personen in 55 Institutionen in den Lebenswissenschaften. Nun soll eine österreichische Life-Science-Strategie ausgearbeitet werden.

Seit 2012 ist die Zahl der im Life-Science-Bereich tätigen Unternehmen um 100 auf 823 gestiegen (plus 14 Prozent), der Umsatz nahm um fast acht Prozent bzw. 1,4 Milliarden Euro zu, die Mitarbeiterzahl legte um drei Prozent bzw. 1.500 Personen zu.

Bei den Unternehmen entwickelten sich die Biotechnologie- und Pharmafirmen besonders dynamisch: Ihre Zahl stieg um knapp 17 Prozent auf 336. Sie beschäftigten 26.500 Personen (plus fünf Prozent gegenüber dem Jahr 2012) und erzielten einen Umsatz von 11,65 Milliarden Euro (plus 13 Prozent). Die Zahl der Unternehmen im Medizintechnikbereich wuchs um zwölf Prozent auf 487. Die Mitarbeiterzahl stieg dort aber nur marginal auf 25.180 (2012: 24.990).

Während in den Biotech- und Pharmafirmen mehr als zwei Drittel der Beschäftigten im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) tätig sind, ist es bei den Medizintechnikunternehmen nicht einmal ein Drittel. In Summe haben die Unternehmen im Vorjahr 917 Millionen Euro in F&E investiert. "Die starke Entwicklung der Life-Sciences wird durch ein dichtes Netz international renommierter Expertise in Forschung und Lehre unterstützt" , heißt es in dem von der Austria Wirtschaftsservice (AWS) im Auftrag des Wissenschafts- und Wirtschaftsministeriums erstellten Bericht. In diesem wurde erstmals der Forschungsbereich der Life-Sciences analysiert. 2014 waren in 55 Forschungseinrichtungen (17 Unis, 13 Fachhochschulen und 25 außeruniversitäre Forschungsinstitute) knapp 20.000 Beschäftigte im Life-Science-Bereich tätig, mehr als die Hälfte davon (11.229) in der Forschung. Ihnen stand ein Gesamtbudget für Lebenswissenschaften in Höhe von 1,44 Milliarden Euro zur Verfügung – 386 Millionen Euro davon waren Drittmittel. Im Life-Science-Bereich gab es im Vorjahr knapp 60.000 Studenten und fast 8000 Absolventen in diesen Disziplinen.

Zur Weiterentwicklung des Life-Science-Standorts Österreich will das Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium nun eine Strategie ausarbeiten, die die gesamten Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette abbilden soll. In den von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG organisierten Strategieprozess sollen Uni-Rektoren, die Akademie der Wissenschaften, das Institute of Science and Technology (IST) Austria und Vertreter der Industrie eingebunden werden. (APA; red, 9.12.2015)