Wien – Die GPA-djp hat die Textilkette Takko kritisiert, weil dort eine nicht ordnungsgemäße Betriebsratswahl drohe. Demnach habe der Wahlvorstand angekündigt, eine Kandidatenliste nicht zu akzeptieren, obwohl sie laut GPA zulässig wäre. Damit würde nur eine Betriebsratsliste, auf der in erster Linie Führungskräfte kandidieren, übrig bleiben. Der Textilkonzern weist die Kritik zurück.

Der Wahlvorstand habe sämtliche gesetzlichen Vorgaben und Schritte eingehalten, um die für den 16. Dezember geplante Betriebsratswahl durchführen zu können. "Der ordnungsgemäß und demokratisch gewählte Wahlvorstand sah sich jedoch aus formellen Gründen auf Basis der geltenden Gesetzgebung dazu veranlasst, die Liste 'Bauer für alle' abzulehnen. Wir gehen davon aus, dass auch der weitere Ablauf der Wahl entsprechend ordnungsgemäß und demokratisch erfolgen wird", heißt es in einer Stellungnahme des deutschen Unternehmens auf APA-Anfrage. "Nach den geltenden rechtlichen Voraussetzungen stehen wir der Abwicklung einer Betriebsratswahl nicht entgegen und befinden uns in dieser Frage in ständigem Kontakt mit der Gewerkschaft GPA."

Hingegen wirft Alois Bachmeier, stellvertretender Bundesgeschäftsführer der GPA-djp (Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier) dem Unternehmen vor, dass der von Führungskräften dominierte Wahlvorstand die Liste "Bauer für Alle" nicht akzeptieren wolle, obwohl dieser Wahlvorschlag gültig sei. Dass eine Kandidatin der Liste "Bauer für Alle" ihre Zusage zwischenzeitlich zurückgezogen habe, ändere nichts an der Gültigkeit. Sollte der Wahlvorstand nicht einlenken und werde die erstmalige Wahl eines Betriebsrats für die 586 Beschäftigten in den rund 120 österreichischen Filialen des deutschen Textilkonzerns tatsächlich nur mit einer einzigen Liste durchgeführt, werde die Gewerkschaft die Wahl anfechten. (APA, 10.12.2015)