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ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz (links) und Finanzdirektor Richard Grasl.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien – ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz bekräftigte in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "profil", dass er gegen die Installierung einer Doppelspitze im ORF sei: "Das wäre ein fatales Signal in Richtung einer Proporzlösung", sagte Wrabetz, der sich – wie berichtet – um eine dritte Amtszeit bewirbt. Bereits zuvor hatte er das Modell im Interview mit dem "Horizont" abgelehnt.

Zuletzt hatte die "Kronen Zeitung" von einem "Politi-Schacher" geschrieben und behauptet, dass sich SPÖ und ÖVP auf eine ORF-Doppelspitze mit Wrabetz und dem jetzigen ORF-Finanzdirektor Richard Grasl geeinigt hätten. Im Gegenzug sollte die SPÖ bei der Besetzung des Rechnungshofpräsidenten zum Zug kommen. Grasl gilt als Vertrauter von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll.

Er sei als Alleingeschäftsführer "kein unumschränkter Alleinherrscher", sagt Wrabetz zu "profil". Es gebe genug Kontrollinstanzen wie Stiftungsrat und Medienbehörde. Den Posten eines zentralen Chefredakteurs in der ORF-Information schließt er aus, betont aber die Notwendigkeit einer redaktionellen Hierarchie: "Ich habe immer gesagt, dass es keinen einzelnen Chefredakteur geben wird, der über alle Bereiche entscheiden kann. Die Frage ist, auf welcher Ebene und wie man konkret die journalistische Letztverantwortung gestaltet, die es ja auch geben muss." (red, 13.12.2015)