Dieser Flugzettel wurde in der deutschen Kleinstadt Bützow verteilt und sorgte für Aufregung. Alles nur ein Fake, wie das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern berichtigt.

Foto: Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern

Nicht gefahndete Überfälle, Weihnachtsfeiern die heuer ausfallen und sogar Übergriffe – um gegen Flüchtlinge Stimmung zu machen, werden immer öfter Falschmeldungen und Gerüchte im Netz verbreitet. Auch abseits des Internets wird mit Fälschungen gehetzt, zuletzt in der deutschen Kleinstadt Bützow in Mecklenburg-Vorpommern. Dort wurde von mehreren unbekannten Personen Flugzettel verteilt, die als 100 Euro-Einkaufsgutschein für Lidl-, Penny- und Aldi-Märkte deklariert waren.

Logos und glaubwürdiges Layout

Wie mimikama.at berichtet, waren diese an Flüchtlinge adressiert, die den Gutschein zu einer bestimmten Zeit einlösen können. Der Flugzettel war durchaus glaubwürdig gelayoutet und mit mehreren Logos versehen, darunter die Symbole von Pro Asyl, der Evangelischen Kirche in Deutschland und des Flüchtlingsrates Mecklenburg-Vorpommern. Um den "Tag der Vielfalt und Toleranz" zu feiern wolle man die "neuen Mitbürger mit einem Einkaufsgutschein herzlich willkommen heißen" – so war es auf dem Flugzettel ausgewiesen.

Polizei sucht nach Drahtziehern

Die Polizei sucht nun nach den Drahtziehern dieser Aktion. Offenbar wurden die Flugzettel ausschließlich in der deutschen Kleinstadt Bützow verteilt. Dass es wichtig ist, derartige Fälschungen öffentlich zu widerlegen, veranschaulichte erst kürzlich eine Satiremeldung über Flüchtlinge. In einem Videoclip des NDR erzählte eine junge Frau, dass auf Facebook das Gerücht verbreitet wurde, dass eine "Fünfjährige lebendig von einem Flüchtling gegessen wurde". Problematisch wird es dann, wenn Nutzer nicht mehr zwischen Fakes oder Satire und der Realität unterscheiden können. (red, 19.12.2015)