Die Aufregung über die nächtliche Tätigkeitserfassung von Ärzten der Wiener Gemeindespitäler war zuletzt groß. Ihr Dienstgeber Krankenanstaltenverbund (KAV) versucht die Wogen nun zu glätten und hat den Start des Projekts verschoben. Personalvertreter sollen in die Umsetzung des Projekts einbezogen werden.

Mediziner der chirurgischen, kardiologischen und gynäkologischen Abteilungen im Krankenhaus Hietzing und im Wilheminenspital sollen laut dem Plan ihre Arbeit im Nachtdienst alle 30 Minuten mit einem Smartphone-ähnlichen Gerät dokumentieren.

Start erst, wenn "Bedenken ausgeräumt" sind

Das Projekt werde nun Mitte Jänner vorgestellt, sagt Personalvertreter Wolfgang Weismüller im STANDARD-Gespräch. Das habe er in einem "konstruktiven Gespräch" mit KAV-Generaldirektor Udo Jansen vereinbart. Dann sollen die betroffenen Stationen umfassend informiert werden, erst wenn alle Bedenken ausgeräumt seien, werde ein Starttermin fixiert.

Auf Basis der Ergebnisse dieser Abteilungen sollen Rückschlüsse auf alle Gemeindespitäler gezogen werden. Weismüller betont, dass die Ärzte der Tätigkeitserhebung gelassen entgegenblicken. "Wenn es korrekt durchgeführt wird, kann sich nur herausstellen, dass wir mehr Ärzte in der Nacht brauchen, nicht weniger." (mte, 22.12.2015)