Gitarrist mit Hang zum Brückenschlagen: Karl Ritter.

Foto: Lukas Beck

Mashup nennt sich eine Kunstform, bei der zwei fertige Musikstücke übereinandergelegt, respektive miteinander vermanscht werden. Unfreiwillig passiert das manchmal, wenn zum Beispiel zwei lautstark beschallte Glühweinstandln zu nah beieinanderstehen. Mit voller Absicht und Leidenschaft für die Reibungspunkte machen es hingegen manche DJs. Oder der österreichische Gitarrist Karl Ritter, wenn er heute Abend im Porgy & Bess sein alljährliches Weihnachtskonzert gibt.

Eingeladen zu seinem "gröberen Experiment", das er auch als "Crashtestjazz" bezeichnet, hat Ritter das Perkussionsensemble um Mamadou Diabate, das David Helbock Trio sowie das Bläserensemble Studio Dan Horns. In wechselnden Konstellationen werden sie Stücke aus ihren Repertoires mehr oder weniger reibungsvoll aufeinanderprallen lassen.

"Ich bin nicht der Erste, der diese Idee verfolgt", sagt Ritter. Dennoch sei heute die Zeit wieder reif, die Idee neu zu beleben, ja, sie sei ein Weg zur Erneuerung. "Für die beteiligten Musiker ist es eine neue Erfahrung des Musizierens. Die Komponisten müssen ihre Eitelkeiten abgeben – und für die Zuhörer ist es eine einzigartige Hörerfahrung." (rg, 22.12.2015)