Das "Goldene Quartier" hat die Mieten für Einzelhandelsflächen in der Wiener Innenstadt kräftig nach oben gedrückt.

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Wien wird für internationale Retailer immer interessanter, diese würden ihr Interesse allerdings zunehmend auf Top-Standorte mit hoher Frequenz konzentrieren, heißt es im aktuellen Retail-Marktbericht von Otto Immobilien. In diesen Lagen werden mittlerweile "Liebhaberpreise" von mehr als 400 Euro je Quadratmeter und Monat gezahlt, berichtet Alexander Fenzl, Leiter des gewerblichen Maklerteams von Otto – etwa im "Goldenen H" zwischen Kärntnerstraße, Graben, Kohlmarkt und dem "Goldenen Quartier", wo die Nachfrage nach wie vor sehr groß sei.

Belebungs-Initiativen

In City-Nebenlagen liegen die Preise zwischen 15 und 200 Euro pro Quadratmeter. In "themenorientierten" Lagen der City – beispielsweise vom Schottenring über den Rudolfsplatz bis hin zum Morzinplatz, wo sich unter der Marke "Wohnmeile 1010" ein Cluster mit Interior-Design etabliert hat – beobachtet man Mieten bis maximal 30 Euro pro m² und Monat, Tendenz steigend.

Auch in der Herrengasse hat sich die "Initiative Herrengasse Plus" gebildet, um durch eine Begegnungszone und andere architektonische Maßnahmen die Herrengasse zu beleben. Eine weitere interessante Entwicklung einer City-Nebenlage sei das Grätzel Wipplingerstraße/Hoher Markt und Judenplatz, wo sich neue Gastronomieprojekte etabliert haben.

Online-Handel bei neun Prozent

Abseits davon legt der Online-Handel weiter zu: Aktuell werden bereits neun Prozent der gesamten Einzelhandelsausgaben in Österreich online getätigt, wobei der Textil- und Elektronikhandel zu den stärksten Branchen zählen. "Neben den klassischen Online-Shops stellen Omnichannel-Konzepte, die den stationären Handel mit Online-Vertriebskanälen verbinden, einen neuen Trend dar", sagt Sarah Sonnleitner, Otto-Expertin für Geschäftsflächen. (red, 23.12.2015)