Anna Attar: "Ich glaube nicht, dass ich ohne diese Orgel Musik hätte schreiben können."

Foto: Nathan Murrell

"Als ich 21 war, bin ich für zwei Jahre nach Berlin gezogen. Das war 2007. In dem Haus, in dem ich wohnte, gab es einen Nachbarn, der allerlei Orgeln kaufte und dann wieder verkaufte. Er hat mir immer wieder eine davon geliehen.

In diese hier auf dem Bild habe ich mich verliebt. Mit ihr habe ich auch begonnen, Lieder zu schreiben. Ich glaube nicht, dass ich ohne sie Musik hätte schreiben können. Ich wäre wahrscheinlich nicht einmal draufgekommen, es zu tun. Davor hab ich nur Texte geschrieben.

Allein deshalb wird sie neben meinen ganzen anderen Instrumenten im Musikzimmer immer etwas ganz Besonderes bleiben. Dabei ist sie sehr alt, rostet innerlich ein wenig und kann ganz schön bocken. Ich spiele so gut wie jeden Tag auf ihr, und manchmal machen die Knöpfe nicht das, was ich will. Trotzdem: Die Orgel inspiriert mich nicht nur als Instrument, mit dem man Musik machen kann, sondern auch als Objekt." (Michael Hausenblas, RONDO, 11.1.2016)