DDoS-Attacken, bei denen Server von Firmen lahmgelegt werden, sind laut einer aktuellen Studie der IT-Sicherheitsfirma Kaspersky Lab häufig und werden von Betroffenen unterschätzt. Demnach waren fast ein Viertel der befragten Großunternehmen Ziel solcher Angriffe. Die Folgekosten gehen dabei über die Ausfallzeiten hinaus: Bis zu 417.000 US-Dollar (rund 383.000 Euro) können sie demnach betragen.

Umsatzverlust und Expertenhonorare

Diese hohen Beträge entstehen laut der Kaspersky-Umfrage etwa durch externe IT-Experten, Anwälte oder Berater und ergänzen so die Umsatzverluste aufgrund verloren gegangener Geschäftsoptionen oder von IT-Ausfällen. Branchenmäßig sind die Telekommunikations-, Finanz- sowie die ITK-Branche am häufigsten das Ziel. Neben öffentlichen Webseiten werden Kundenportale bzw. Login-Bereiche, aber auch Dateiserver außer Gefecht gesetzt.

Die betroffenen Firmen waren sich in fast der Hälfte der Fälle sicher, wer hinter den Attacken steht und warum diese durchgeführt wurden. Während die zuständigen IT-Fachleute mehrheitlich von Kriminellen ausgingen, meinten zwölf Prozent, dass es sich bei den Übeltätern um Mitbewerber handelt, elf Prozent gingen von politischen Aktivisten aus.

Einige Stunden bis mehrere Wochen

Die Angriffe dauern dabei zu zwei Dritteln mehrere Stunden, rund ein Drittel ist nach einer Stunde bereits wieder vorbei. Immerhin sieben Prozent der Befragten gaben aber an, dass die DDoS-Attacken bei ihren Servern mehrere Wochen anhielten. Laut der IT-Sicherheitsfirma nehmen insgesamt sowohl Umfang wie auch Aufwand von DDoS-Angriffen ständig zu, was zur Folge hat, dass in die Jahre gekommene Verteidigungsmaßnahmen uneffektiv werden. (APA, 12.1.2016)