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Heinz-Christian Strache will Andreas Khol nicht unterstützen.

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Wien – Die Freiheitlichen lassen sich mit der Nominierung eines Kandidaten für die Wahl des Bundespräsidenten weiter Zeit. Die FPÖ werde frühestens Ende Jänner, spätestens Mitte Februar eine Entscheidung treffen, sagte Parteichef Heinz-Christian Strache bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Nun warte man einmal ab, wen die SPÖ ins Rennen schickt. "Wir haben keinen Zeitdruck."

Man schöpfe aus vollen Personalreserven, sagt Strache – ins Spiel bringt er etwa Josef Moser, Präsident des Rechnungshofs, und Volksanwalt Peter Fichtenbauer. Auch die Unterstützung eines überparteilichen Kandidaten stehe im Raum. Vielleicht werde man auch noch den einen oder anderen zu einem Hearing einladen, wie es Irmgard Griss bereits getan hat.

Bisherige Kandidaten sind Kompromiss

Eine Unterstützung des ÖVP-Kandidaten Andreas Khol schließt Strache dagegen jetzt schon aus: "Bis dato sind alle Kandidatenvorschläge, die wir haben, durchaus Kompromisse, aber noch nicht der Optimalzustand für uns." Auf weitere Nachfrage verneint Strache, dass eine Unterstützung Khols denkbar wäre, weil man den Optimalzustand anstrebe – und der sei, "dass wir einen geeigneten Kandidaten finden, dem wir zutrauen, dass er die rot-schwarze Ausgrenzung überwinden kann".

Nach einer eigenen Kandidatur gefragt – FPÖ-interne Überlegungen wurden zuletzt kolportiert –, lässt sich Strache alle Möglichkeiten offen: "Ausschließen soll man im Leben gar nichts." Er wäre sicherlich ein guter Bundespräsident, aber ein besserer Bundeskanzler, so Strache über sich selbst.

Keine Diktatorenwahl

Kritik übt der Parteichef an Alexander Van der Bellen, der zumindest angedeutet hat, eine Regierung unter Strache nicht angeloben zu wollen. Ein Bundespräsident habe demokratische Mehrheiten zu akzeptieren, sagt Strache, "wer das nicht tut, stellt sich außerhalb des österreichischen Verfassungsbogens". Man habe es mit der Wahl eines Bundespräsidenten, nicht mit der eines Diktators zu tun. (sefe, 13.1.2016)