Bild nicht mehr verfügbar.

Michael Mittermeier bei einem Konzern im Oktober im München, das als Dank für Flüchtlingshelfer veranstaltet wurde.

Foto: APA/EPA/MARC MUELLER

Prominente, die sich in der Öffentlichkeit für Flüchtlinge engagieren, werden derzeit oft zum Ziel von Hetze in sozialen Medien. So auch der deutsche Comedy-Star Michael Mittermeier. Auf seiner Facebook-Seite erhält er seit Monaten Beschimpfungen und Hasspostings, wie er in der Ö3-Sendung "Frühstück bei mir" erzählte.

Hetzer keine besorgten Bürger

Mittermeier hat in den vergangenen Monaten bei Benefizveranstaltungen für Flüchtlinge teilgenommen und zu Solidarität aufgerufen. Die Reaktionen auf Facebook fielen daraufhin teilweise sehr derb aus. Er berichtet von Hunderten Postings wie "Du Wixer, Arschloch, ich werde dir auf die Fresse hauen". Er lese die Postings zwar, aber die letzten Monaten seien für ihn "eine toughe Geschichte" gewesen.

"Mich schockiert vor allem, dass das rechte Lager so groß geworden ist", so Mittermeier. Teilweise sei er auch schon bedroht worden. Einschüchtern lassen will er sich davon jedoch nicht und zeigt auch kein Verständnis für Hetzer. "Wenn einer allen Ernstes schreibt, ich wäre eine 'Volksverräter-Drecksau und schuld, dass Frauen vergewaltigt werden' – dann hat das nichts mit Besorgnis zu tun, das ist Hetze."

Köln ändert nichts an seiner Haltung

Auch die Übergriffe in Köln würden nichts an seinem Blick auf das Thema Flüchtlinge ändern, so Mittermeier weiter. Sexuelle Übergriffe verurteile er scharf, ".. aber denen, die wirklich Hilfe brauchen, muss geholfen werden". Die Männer, die in der Silvesternacht Frauen sexuell belästigt und beraubt hatten, würden die Stimmung für hunderttausende andere Menschen verschlimmern, die nicht so denken. (red, 17.1.2016)