Desiree Treichl-Stürgkh wird ein letztes Mal das Opernballkrönchen tragen.

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Die erste Opernballmünze hat einen Farbklecks.

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Wien – Zum 60. Mal finden am 4. Februar die Schönen und Reichen beim Wiener Opernball in der Staatsoper zusammen. Das Hauptinteresse gilt dem Verzehr edler Speisen und alkoholischer Getränke, gefolgt von kulturellem Gut – klassische Musik und Ballett. Und "sogar ehemalige Trampeltiere" könnten hier dank der Tanzschule Svabek ihr Können zeigen, wie Ballorganisatorin Desirée Treichl-Stürgkh am Dienstag scherzte.

Letzer Opernball für Treichl-Stürgkh

Die Tanzschule ist zum achten Mal für Einzug und Eröffnungswalzer verantwortlich, für Treichl-Stürgkh ist es der neunte und letzte Opernball, dem sie als Organisatorin vorsteht. "Ich bin erreichbar und werde dem Haus weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen", verkündete Treichl-Stürgkh. Sie habe die Opernball-Organisation gerne und unentgeltlich übernommen, wolle sich nun aber vermehrt ihrer Familie und der Tätigkeit als Verlegerin widmen. Wer ihre Funktion übernehmen wird, ist noch unklar.

Auch Fragen zu Sicherheitsvorkehrungen und Stargästen blieben unbeantwortet. Staatsooperndirektor Dominique Meyer meinte lediglich: "Einzelheiten werde ich nicht verraten, aber seien Sie sicher, dass wir unsere Arbeit gemacht haben." Treichl-Stürgkh bezeichnete er als Visionärin, die nach vorne schaue – "Desirée, du hast Berge bewegt."

Familienbande

Dem Motto der scheidenden Opernballorganisatorin – "Geht nicht gibt's nicht" –entsprechend wird es dem Staatsball auch dieses Jahr nicht an Prunk fehlen. "Wir haben Augenzwinkernd auf den ersten Ball geschaut", verriet Treichl-Stürgkh und schilderte, dass sich das Motto "60 Jahre Wiener Opernball" in Design und Geschmack durch das Angebot am Ball ziehen werde.

Unter den Sponsoren, Geschäftspartnern und Gästen des Opernballs haben viele eine lange, familiäre Beziehung zu dem Großereignis. Das zeigt sich auch in der starken Präsenz von Familienunternehmen auf dem Ball. Mitwirken wird diesmal auch die Designerin Marie Boltenstern, deren Vater Sven einst Debütant am ersten Opernball 1956 war und deren Großvater Erich als Architekt beim Wiederaufbau der Oper mitwirkte.

Vertrag mit ORF läuft aus

Auch den "Freunden vom ORF" wurde gedankt und angemerkt, dass der Vertrag 2017 auslaufende Vertrag neu verhandelt werden müsse. Das Event werde immerhin von rund drei Millionen Zusehern verfolgt und finde auch international immer mehr Beachtung.

Weibliche Gäste werden mit Schmuck, Schminke und Kleinigkeiten fürs leibliche Wohl beglückt, nicht zu vergessen die Weltneuheit "Sisi – The Movie Trilogy Suite". Für die Herren gibt es dagegen einen Bildband und eine CD von Pecoraro & Pecoraro.

Spende für Flüchtlinge

Für Flüchtlinge wurde zudem eine Benefizspende ins Leben gerufen – in Form der "Opernball-Benimmfibel", deren Erlös dem Projekt "Pier 47" von Rettet das Kind Salzburg zugutekommt. Die Organisation feiert ebenso wie der Ball ihr 60-jähriges Bestehen und bot bereits in den 50er-Jahren ungarischen Flüchtlingskindern Unterschlupf. Derzeit finden dort 60 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ein Zuhause.

Erste Opernballmünze

Neu ist darüber hinaus die erste Opernballmünze, deren Erstprägung Treichl-Stürgkh am 11. November vorgenommen hat und zu der die Organisatorin sich begeistert äußerte: "Es ist die erste Münze mit Farbklecks." (Anna Celine Mark, 19.1.2016)