London – Großbritannien greift der unter dem Preisverfall leidenden Ölindustrie in Schottland unter die Arme. Das Hilfspaket beträgt 250 Mio. Pfund (329,10 Mio. Euro), wie die Regierung in London am Donnerstag mitteilte.

Es soll der Öl- und Gasindustrie der Region dabei helfen, ihre Expertise weltweit zu verkaufen. Außerdem soll der Nordosten Schottlands dabei unterstützt werden, sich wirtschaftlich breiter aufzustellen.

Das Hilfspaket wird zu gleichen Teilen von der britischen Regierung und der schottischen Regionalregierung mit Sitz in Edinburgh gezahlt.

30 Prozent Verfall

Der Ölpreis ist im vergangenen Jahr um mehr als 30 Prozent gefallen und seit Jahresbeginn um weitere 20 Prozent zurückgegangen. Grund ist eine weltweit steigende Produktion bei gleichzeitig sinkender Nachfrage. An der Rohstoffbörse in London kostet ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März derzeit 33,10 Dollar (30,40 Euro). 2014 hatte das Barrel mehr als 100 Dollar gekostet.

In Großbritannien war die Öl- und Gasproduktion im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit mehr als 15 Jahren gestiegen, und zwar um mehr als sieben Prozent, wie der Handelsverband Oil & Gas UK kürzlich mitteilte. Dessen Vorsitzende Deidre Michie warnte "vor wirklich harten Zeiten" für die Branche. Es werde weitere Entlassungen im Jahr 2016 geben, kündigte sie an. (APA, 28.1.2016)