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Nach seiner Mitarbeit an Artikel über Snowden-Dokumente wurde dem IT-Experten Ashkan Soltani eine Sicherheitsfreigabe verweigert

Foto: Reuters/Kelly

Sie sei sehr aufgeregt, ihren "außergewöhnlichen" neuen Kollegen Ashkan Soltani in ihrem Team begrüßen zu dürfen: Das twitterte Megan Smith, Technologiechefin des Weißen Hauses, vergangenen Dezember. Doch eine andere Abteilung machte Smith einen Strich durch die Rechnung: Das Sicherheitsteam des Weißen Hauses verweigerte Soltani die Sicherheitsfreigabe. Damit ist die Rekrutierung gescheitert. Den Drogentest hatte Soltani bestanden, das FBI war mit seiner Überprüfung noch nicht fertig. Die Gründe müssen also anderweitig gesucht werden.

Fehlende Freigabe

Medien wie der Guardian vermuten nun, dass Soltanis Arbeit mit den Snowden-Dokumenten für das Fiasko verantwortlich ist. Soltani hatte Journalisten der Washington Post bei der Aufarbeitung der publizierten NSA-Dokumente beraten. Dafür hatte Soltani mit seinen Kollegen einen Pulitzer-Preis gewonnen. Der Sicherheitsforscher war bislang bei der Federal Trade Commission tätig und genießt in der IT-Sicherheitsbranche einen ausgezeichneten Ruf.

Unnachgiebig

"Manche Menschen werden ihm nie (für die Arbeit an den Snowden-Dokumenten, Anm.) vergeben", sagt Christopher Soghoian gegenüber des Guardian. Soghoian ist als Technologieexperte bei der renommierten Bürgerschutzinitiative ACLU tätig. Er denkt, dass das Weiße Haus genau solche Leute wie Soltani brauche, um "Cybersecurity endlich zu verstehen." Soltani selbst zeigte sich in einem Statement enttäuscht und kündigte an, Washington zu vrlassen. "Ich wünschte nur, ich hätte nicht mein ganzes Geld für Anzüge ausgegeben, sondern stattdessen Fahrradteile gekauft." (fsc, 1.2.2016)