Baume & Mercier lässt die legendäre Shelby Cobra weiterleben, Rado gibt sich offenherzig und Seiko legt seine "Schildkröte" wieder auf. Das sind die Uhrenneuheiten der Woche (Markus Böhm, 4.2.2016)

Gas geben

Für die Genfer Uhrenmarke Baume & Mercier war die Kooperation mit der Firma Carroll Shelby Inc., die den Nachlass des Sportwagenbauers und Rennfahrers Carroll Shelby auf dessen Konto der legendäre Roadster, die "Shelby Cobra" (Foto) geht, verwaltet, durchaus ein Risiko. Denn bisher setzte man eher auf dezenten Luxus und hatte mit Autosport wenig zu tun. Die erste limitierte Kollektion der "Capeland Shelby Cobra" ging 2015 allerdings weg wie die warmen Semmeln.

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Ergo gibt es heuer eine Neuauflage des Chronografen mit dem Beinamen "Spirit of Competition", die auf 1.963 Exemplare limitiert ist. Die Modelle dieser Edition sind von einer der erfolgreichsten Cobras inspiriert, der CSX2128. Dieser Roadster wurde entwickelt, um 1963 bei den 12 Stunden von Sebring teilzunehmen.

Und so finden sich zahlreiche Reminiszenzen aus dem Interieur des Wagens auf der Uhr: Mit ihren drei asymmetrischen Zählern erinnert die Vorderseite der Uhr auf den ersten Blick an das Armaturenbrett der Cobra. Das tiefschwarze Zifferblatt mit Zeigern in Form des Lenkrads unterstreicht diese Hommage ebenso wie die beiden gleichfarbigen Querstreifen.

Angetrieben wird die Edelstahl-Uhr (Durchmesser 44 Millimeter) vom Automatikkaliber Valjoux 7753 mit einer Gangreserve von 48 Stunden. Listenpreis: 4.100 Euro.

Info: Baume & Mercier

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Mechanische Kompetenz

Smartwatch hin, Connected her, TAG Heuer beweist mit diesem Modell mechanische Kompetenz: Sechs Monate nach der Einführung der TAG Heuer "Carrera Heuer-01", die das Rückgrat einer neuen Chronografenkollektion bildet, erscheint die TAG Heuer "Carrera Heuer-02T", ein COSC-zertifizierter Automatikchronograf mit fliegendem Tourbillon (Säulenradchrono, Manufakturwerk TAG Heuer Calibre HEUER-02T, teilweise skelettiert) aus Titan und Karbon (Gehäusedurchmesser 45 Millimeter)

Dieses Modell soll das Bestreben von TAG Heuer unterstreichen, ein neues Haute-Horlogerie-Segment mit erschwinglichen Zeitmessern zu entwickeln. Immerhin ist der neue Zeitmesser der einzige COSC-zertifizierte Automatikchronograf mit Tourbillon aus Schweizer Produktion unter 15.000 Schweizer Franken (rund 13.500 Euro). Die Version Black Phantom ist zum Preis von 19.900 Franken (rund 17.900 Euro) in einer auf 250 Exemplare nummerierten Serie erhältlich. Das ist zwar gesalzen, aber dennoch ein Kampfpreis für diese Art von Uhren.

Info: TAG Heuer

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Offenherzig

Rado enthüllt seine ersten Kreationen aus der Kollektion für die Baselworld 2016: die Rado True Open Heart. Erst im vergangenen Jahr gab es einen Relaunch der Rado True-Familie in neuer, verschlankter Linienführung. Nun wird sie um zwei weitere Neuzugänge ergänzt.

Die True Open Heart ist auf nur 500 Exemplare limitiert. Sie besteht wahlweise aus mattschwarzer oder ...

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... polierter weißer Hightech-Keramik (Monobloc, 40,1 Millimeter Durchmesser). Stilisierte Ausschnitte im Zifferblatt gewähren einen Blick auf die Mechanik (automatisches ETA-Werk C07.631 mit 80 Stunden Gangreserve), darüber liegt eine äußerst feine 0,6 Millimeter dünne Schicht aus Perlmutt. Der Preis steht noch nicht fest.

Info: Rado

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Skelettiert zum Jubeljahr

Die "Freelancer"-Kollektion von Raymond Weil hat sich seit ihrem ersten Erscheinen 2006 zu einem Bestseller entwickelt und erfährt heuer, zum 40. Firmenjubiläum, eine Weiterentwicklung.

Die "Freelancer Skeleton" kommt in mattem Schwarz (Edelstahl, PVD beschichtet) und rosegoldenen Zeigern und Indexen daher. Die Öffnung in der Mitte des Ziffernblattes gibt den Blick frei auf das automatisches Skelettuhrwerk (ETA Basis, 38 Stunden Gangreserve) frei. Das Gehäuse misst 42,5 Millimeter. Die Uhr kostet 2.850 Euro.

Info: Raymond Weil

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Neuauflage der "Schildkröte"

Die Taucheruhr Seiko "Diver`s 6309" wird im Frühjahr neu aufgelegt. Sie wurde 1976 als Nachfolger der "6105" vorgestellt und bis 1988 produziert. Die Neuauflage der "6309" von 2016 ist innerhalb der "Prospex"-Reihe zu finden und besitzt ein etwas kleineres Gehäuse als das Original mit 45 Millimeter. Damals wie heute sind Krone und Gehäuseboden verschraubt. In den 44,3 mm großen Edelstahlgehäusen der neuen Modelle tickt das Automatikkaliber 4R36 (Sekundenstopp, Handaufzugsmöglichkeit, Gangreserve 41 Stunden). Dank des von Seiko entwickelten Aufzugsystems "Magischer Hebel" (es zieht beidseitig auf) besitzen die neuen Taucheruhren, deren Vorgänger von Uhrenliebhabern auch "Turtle" genannt wurden, eine sehr hohe Aufzugseffizienz. Beim Glas kommt das firmeneigene Mineralglas Hardlex zum Einsatz, die Wasserdichtheit beträgt 200 Meter. Die Lünette ist nur einseitig drehbar. Erhältlich sind insgesamt sechs Varianten: zwei Referenzen für 419 Euro (SRP777K1, SRP779K1) und vier Referenzen für 459 Euro (SRP773K1, SRP775K1, SRP787K1, SRP789K1)

Info: Seiko

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