Durch die Veröffentlichung des Quellcodes kann nun theoretisch jeder sein eigenes "Popcorn Time" ins Netz stellen.

Foto: Popcorn Time Online

Mit einem aufgeräumten Interface und der Möglichkeit, neue Filme und Serien per Torrent zu streamen hat sich Popcorn Time vor nicht all zu langer Zeit im Internet schnell bekannt gemacht, sich aber auch flott ins Fadenkreuz der Rechteinhaber manövriert.

Es ging munter auf und ab mit dem "Piraten-Netflix", ehe es nach angeblichen Streitereien im Team ruhig um das Angebot wurde. Jetzt gibt es allerdings bedeutende Neuigkeiten: Seit kurzem ist eine neue Browserversion namens "Popcorn Time Online" verfügbar. Dazu wurde auch der Quellcode veröffentlicht.

Support für VPN und Chromecast

Popcorn Time Online nutzt als Unterbau Torrents Time, eine Technologie die das ansehen von per Torrent übermitteltem Filmmaterial im Browser ermöglicht. Die Plattform funktioniert ohne Plugins und soll "beinahe jedes Videoformat" abspielen können, zitiert Venturebeat. Die Qualität der Streams – angeboten werden 720p und 1080p – hängt von den jeweiligen Streams ab.

Es gibt integrierten VPN-Support, auch Chromecast, AirPlay und DLNA werden unterstützt. Voraussetzung sind Windows 7 oder neuer oder OS X ab Version 10.8. Popcorn Time Online soll unter Chrome, Firefox und dem Internet Explorer laufen, in der Zukunft könnte auch Edge unterstützt werden.

Popcorn Time für jedermann

Die größere Implikation hat allerdings die Freigabe als Open Source. Der Zugriff auf den Code ermöglicht es prinzipiell jedem, ein eigenes Popcorn Time Online zu starten und die Software weiter zu entwickeln. Selbst wenn die "offizielle" Seite also abgeschalten werden sollte – wie es bei bisherigen Browser-Varianten etwa auf Drängen des US-Filmwirtschaftsverbands MPAA geschehen ist, wäre das für Popcorn Time Online nicht das Ende, sofern bis dahin nicht schon längst mehrere Ableger im Netz zu finden sind.

Torrent Time und Popcorn Time Online werden von unterschiedlichen Teams entwickelt, die jedoch in Kontakt stehen und anonym bleiben wollen. Es bleibt abzuwarten wie nun die Rechteinhaber auf den Vorstoß reagieren. (gpi, 8.2.2016)