Das Motel One Hauptbahnhof gibt es bereits, das niedrigere, noch namenlose Objekt direkt daneben soll ab Herbst gebaut werden.

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Derzeit klafft neben dem Motel One noch eine Baulücke.

Foto: Rhomberg Bau

Beim "Messecarree" von Prisma und der Wiener Städtischen im zweiten Bezirk starteten vor zwei Wochen die Bauarbeiten.

Visualisierung: Prisma/Zoom.VP.AT
Visualisierungen: Rhomberg Bau, Prisma/Zoom.vp.at

Auf dem Wiener Büromarkt gibt es heuer so wenige Fertigstellungen wie seit Jahrzehnten nicht, das wird sich aber bald wieder ändern. Tausende neue Flächen werden beispielsweise gerade rund um den Hauptbahnhof gebaut. Der Erste Campus wird dort derzeit besiedelt, das Quartier Belvedere Central nebenan ist schon im Bau und startet zunächst mit dem geplanten Wohnturm, ehe man die Büros in Angriff nehmen wird. Und wiederum daneben, auf dem Baufeld A.01, wird auch schon am "The Icon" -Projekt der Signa Holding gebaut, womit die nördlichen Baufelder entlang des Gürtels alle bebaut werden.

Rhomberg übernahm "Puro" von ECE

Südlich des Bahnhofs aber, in der Gerhard-Bronner-Straße, ist neben dem riesigen Motel One noch ein leeres, rund 3300 Quadratmeter großes Baufeld frei. Dort hatte die deutsche ECE eigentlich ein Büroobjekt namens "Puro" mit 11.300 Quadratmetern geplant, das heuer eröffnen sollte. Aus dem Projekt wurde aber nichts; im März 2015 verkaufte die ECE das Grundstück an ein Konsortium aus Rhomberg Bau und dem deutschen Entwickler GBI AG.

Von den beiden Unternehmen ist dort nun im Rahmen eines Joint Ventures ein gemischt genutztes Objekt mit Büros und Wohnungen geplant. Entstehen sollen zwar zwei Baukörper, die aber optisch wie ein einziges Gebäude wirken sollen. Derzeit ist man gerade dabei, die noch von "Puro" bestehende Baubewilligung ändern zu lassen.

Eigennutzer oder Mieter

Der nördliche Trakt mit sechs Obergeschoßen soll ein Geschäfts- und Bürohaus mit einer vermietbaren Fläche von 3560 Quadratmetern werden. Für diese sucht man entweder Mieter "oder auch einen Eigennutzer", der die Flächen käuflich erwirbt, sagt Joachim Nägele, Projektverantwortlicher bei Rhomberg Bau, zum STANDARD.

Im südlichen Teil will die GBI auf 3135 Quadratmetern ihr "Smartments" -Konzept umsetzen (DER STANDARD berichtete). Geplant ist ein "Smartments Business Longstay-Hotel", bestehend aus 160 Studios mit 21 Quadratmetern sowie zwei Apartments mit 36 Quadratmetern. Alle Einheiten sollen mit Bad und Küchenzeile sowie etwa auch Kaffeemaschine, Geschirr und Bettwäsche ausgestattet sein. Der Baubeginn für den südlichen Teil ist für das zweite Halbjahr 2016 geplant, der nördliche Teil soll dann ein halbes Jahr später folgen.

Wohnen im Messecarree

Bereits gebaut wird im zweiten Bezirk an einem ähnlichen Projekt, das ebenfalls hauptsächlich auf Office und Wohnen setzt. Direkt beim Eingang zur Messe fand kürzlich der Spatenstich für das "Messecarree" von Prisma Holding und Wiener Städtischer statt.

Auch hier war, bevor die Prisma einstieg, ein reines Büroobjekt geplant. Die Bürofläche wird letztendlich aber mit 4600 Quadratmetern gegenüber der Wohnnutzfläche (10.250 m²) deutlich in der Minderheit sein. Prisma-Chef Bernhard Ölz schwebt vor, auf den zwei Büroetagen ein in Dornbirn erprobtes Coworking-Konzept umzusetzen. Darüber entstehen auf mehreren Etagen 162 freifinanzierte Mietwohnungen, hauptsächlich mit zwei oder drei Zimmern, aber auch "ein paar größere", so Ölz. Im Erdgeschoß ziehen der Diskonter Hofer und die Drogeriemarktkette Bipa ein, ein kleinerer Shop ist noch verfügbar. Vermarktet werden die Flächen von EHL. (mapu, 7.2.2016)