Zoë Straub fährt mit Ausdauer und Siegeswillen nach Stockholm.

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Zuletzt war dann der Stirnschmuck der weißgewandeten Pop-Elfe doch ein wenig verrutscht. Das war aber auch das Einzige, was bei Zoës in Zuckerlrosa gehaltener Bühnenshow nicht perfekt saß – was ihr zwar nicht die meisten Jury-Punkte, wohl aber das Wohlgefallen des speedvotenden Publikums eintrug. "Danke, danke, danke, tausend Milliarden Mal. Ich werde zeigen, was Österreich zu bieten hat", jubelte die 19-jährige "Barbie im Fantasieland", wie sie von weniger netten Zeitgenossen tituliert wird. Egal.

Mit ihrem Chanson Loin d'ici darf sie im Mai die Reise ins Unterhaltungsmusikparadies namens Eurovision Song Contest antreten. Befragt nach der Botschaft ihres Liedes sagte sie in ihrem ersten "ZiB 24"-Interview, "noch berauscht und überwältigt" vom Sieg, es sei vielleicht nicht unbedingt ein tiefgründiges Friedenslied. "Allerdings kann ein Song auch einiges bewirken, wenn er Menschen berührt, positive Emotionen hervorruft." Komposition und Text des Ohrenschmeichlers sind Resultat einer Vater-Tochter-Kooperation.

Eurovision Song Contest

Lebenslauf

Geboren am 1. Dezember 1996, wurde Zoë Straub die Liebe zur Musik offenbar ebenso in die Wiege gelegt wie ihre Anmut. Ihr Vater Christof Straub ist Gitarrist, Songwriter, Komponist, Unternehmer und Begründer der Popband Papermoon, ihre Model-Mutter Roumina Wilfling war ebenfalls Sängerin und Songwriterin. Mit den Eltern gondelte sie in ihren ersten Lebensjahren durch Frankreich, Griechenland und Bali. 2002 wurden ihre Geschwister, die Zwillinge Zenon und Aimée, geboren, 2003 ließen sich die Eltern scheiden.

Ihre ersten Gesangsversuche startete Zoë früh: Der Vater suchte für sein Musical eine Kinderstimme, bei seiner damals vierjährigen Tochter wurde er fündig. Und 2007, im zarten Alter von elf, trällerte sie ein Liedlein beim ORF-Kiddy-Contest. Gewonnen hat sie nicht – ebenso wenig wie im Vorjahr die österreichische Ausscheidung für den Song Contest, wo sie den (später glücklosen) Makemakes knapp unterlag.

Doch Ausdauer und Siegeswillen zählen zur charakterlichen Grundausstattung der Künstlerin, die 2015 auch in der ORF-Serie "Vorstadtweiber" auftrat. Dass ihr Auftritt in Schweden von 180 Millionen TV-Zuschauern gesehen wird, nimmt sie locker: "Die Angst verschwindet, wenn man den Kopf öffnet und sagt: Das wollte ich doch eigentlich immer. Dann wird die Angst zu einem kraftvollen Gefühl, diesem wundervollen Adrenalin." (Andrea Schurian, 14.2.2016)