Lech Wałęsa wehrt sich gegen Vorwürfe, er habe für den kommunistischen Geheimdienst gearbeitet.

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Warschau – Nach Anschuldigungen, er habe mit dem kommunistischen Sicherheitsapparat zusammengearbeitet, hat der polnische Friedensnobelpreisträger Lech Wałęsa einen "Fehler" eingeräumt. "Ich habe nicht mit dem Sicherheitsdienst kooperiert, ich habe kein Geld angenommen, aber ich habe einen Fehler gemacht", schrieb Wałęsa am Freitag. Er habe aber sein Wort gegeben, nicht darüber zu berichten. "Der Mann, der Täter, der die Wahrheit aufklären kann, lebt noch, und ich zähle darauf."

Łukasz Kamiński, Direktor des für die Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit zuständigen Instituts des Nationalen Gedenkens (IPN), hatte am Donnerstag von einer authentischen Geheimdiensterklärung berichtet, die von Wałęsa unterzeichnet sei. Am Abend schränkte Kamiński im Nachrichtensender TVN24 ein, ein authentisches Dokument des Sicherheitsdiensts bedeute nicht, dass der Inhalt wahr sei. "Jedes historische Dokument muss verifiziert werden", betonte er.

Wałęsa hatte 1980 den Streik der Danziger Werftarbeiter angeführt und der kommunistischen Regierung die Gründung der unabhängigen Gewerkschaft Solidarność abgetrotzt. (APA, 19.2.2016)