Elke Bader, "Katharina die Große, Zarin von Russland". € 15,- / 210 min. Griot-Verlag, Stuttgart 2016

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Denkt man ans 18. Jahrhundert, dann tauchen die bekannten Stichworte auf: Aufklärung und Kant, Voltaire, Rousseau, Diderot, Friedrich und Potsdam, Goethe, Schiller und der Apfel im Kasten, ein bisserl Rokoko, Gainsbourough-Porträts, am Ende dann die Pariser Kopf-ab-Revolution, die ab 1793 das Trainingslager für den Massenmordterror des 20. Jahrhunderts war.

Zu selten berücksichtigt wird: Das 18. Jahrhundert war ein Jahrhundert der Regentinnen – vor allem dasjenige Katharinas der Großen (1729-1796), ab 1762 russische Zarin. Elke Bader zeichnet klug das Porträt der zum Regieren nie erzogenen Deutschen, die eigentlich Sophie Auguste Friederika von Anhalt-Zerbst hieß, akustisch nach – zum Glück nur gelegentlich von musikalischen Einspielern unterbrochen.

Will man doch der melodisch-sonoren Stimme des Rezitators Gert Heidenreich viel länger als nur dreieinhalb Stunden lauschen. Dabei reicht diese Zeit gerade so aus für das Leben der harten Regentin, der promiskuitiven Geliebten, der klugen Aufklärerin und Volkserzieherin. (Alexander Kluy, Album, 20.2.2016)