Wien – Der Lungenfacharzt Gernot Rainer bekommt Unterstützung von seinen Kollegen am Otto-Wagner-Spital in Wien. Wie die "Presse" am Freitag berichtet, fordern sie den Krankenanstaltenverbund (KAV) auf, seinen Vertrag zu verlängern. Der Arzt sei fachlich kompetent, kollegial und teamfähig, heißt es in dem Schreiben, das laut dem Bericht 27 der 29 Ärzte der Abteilung unterschrieben haben.

Der KAV hatte entschieden, den Vertrag Rainers nicht zu verlängern. Begründung: mangelnde Identifikation mit den "Gesamtinteressen" der Dienststelle beziehungsweise der Stadt Wien. Der Arzt selbst vermutet, dass die Entscheidung damit zu tun hat, dass er mit Asklepios eine Art eigene Ärztegewerkschaft gegründet hatte. "Wenn einer seine Meinung kundtut, wird auf seine berufliche Vernichtung abgezielt", sagte Rainer im STANDARD-Gespräch damals.

"Können auf ihn zählen"

"Rainer ist aufgrund seiner hervorragenden fachlichen Fähigkeiten in nahezu jedem Bereich unserer Abteilung einsetzbar", schreiben nun seine Kollegen. Es gelinge ihm, die fachlichen Fähigkeiten durch seine Einfühlsamkeit und seine Kommunikationsfähigkeit seinen Patienten zu vermitteln. "Auch in medizinischen Notfallsituationen können wir durch seine intensivmedizinische Kompetenz und seine besonnene Art immer auf ihn zählen." Rainer sei im Team sehr geschätzt und trage wesentlich zum guten zwischenmenschlichen Klima in der Abteilung bei.

In der angespannten Personalsituation des Krankenhauses sei es nicht begreiflich, warum Rainer, "der sich durch hohe fachliche Kompetenz, vielseitige Einsetzbarkeit, Patientenorientiertheit, Kollegialität und Teamgeist" auszeichne, nicht weiterbeschäftigt werde. "Wir möchten Sie daher im Sinne der uns anvertrauten Patienten unserer Abteilung um eine Reevaluierung dieser Entscheidung bitten." (red, 26.2.2016)