Musikerin Anohni ist mit ihrem Song "Manta Ray" für für den besten Filmsong nominiert.

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Hollywood – Weil sie während der Oscar-Verleihung nicht auftreten darf, will die transsexuelle Musikerin Anohni der Gala am Sonntag fernbleiben. Sie habe bereits das Flugzeug nach Los Angeles besteigen wollen, da habe sie die Erkenntnis derart schmerzlich getroffen, dass sie wieder umgekehrt und nach Hause zurückgefahren sei, schrieb die für einen Oscar nominierte Sängerin am Donnerstag.

Die 44-jährige gebürtige Britin, die vor ihrer Geschlechtsanpassung Antony Hegarty hieß und mit der Formation Antony and the Johnsons bekannt wurde, ist für ihr Lied "Manta Ray" für den Dokumentarfilm "Racing Extinction" für den besten Filmsong nominiert. Drei ihrer vier Rivalen in der Kategorie – Lady Gaga, Sam Smith sowie der R&B-Musiker The Weeknd – werden bei der weltweit übertragenen Gala auftreten.

Anohni räumte ein, dass sie nicht direkt wegen ihrer Transsexualität ausgeschlossen wurde. Vielmehr sei sie nicht eingeladen worden, weil sie als relativ unbekannte Musikerin mit einem Lied über Umweltzerstörung nicht gerade die ideale Werbeträgerin sei, schrieb sie in ihrem Essay. Doch könne sie die "tiefere Wahrheit" nicht ignorieren, da sie ihr ganzes Leben mit ähnlichen Problemen konfrontiert worden sei. (APA, 26.2.2016)