Erhielt einen Kimono: Preisträgerin Erni Mangold.

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Graz – Nicht alles neu, aber manches anders: Die Diagonale hat unter der neuen Leitung von Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber auch ihre Corporate Identity reformiert. Statt großflächigem Rot gibt es jetzt rot-weiß-rote Streifen auf dem Logo. Kein politisches, eher ein modisches Bekenntnis: ein hipper Matrosenlook für den neuen Kurs des Festivals. Dieses präsentiert sich mit leicht verschobenem Selbstverständnis: mehr Pop und gute Laune bei anhaltendem Bekenntnis zu Vielfalt. "Im Zweifel für den Zweifel / Und für die Pubertät", eines ihrer Mottos, entlehnte das Führungsduo bei der Band Tocotronic. Man wird sehen, wie weit diese sympathische Offenheit sich auch im Programm widerspiegelt.

"Fischer, Heinz. Die Nummer eins": Schön unbefangen begrüßte Moderator Christoph Grissmann am Dienstagabend das Staatsoberhaupt in der Liszthalle. Der scheidende Bundespräsident sprach Begrüßungsworte – dies eine Neuerung, die nicht ungeteilte Zustimmung fand, hatte man auf der Diagonale Politikeransprachen doch bewusst lange vermieden.

Standing Ovations gab es für Erni Mangold, die den Großen Schauspielpreis erhielt. Die unorthodoxe Form des von Anna Paul gestalteten Preises: ein Kimono, mit Peter-Handke-Texten bedruckt. Einen Blick ins Innere von Festivals wirft aktuell eine Studie zur heimischen Festivallandschaft: Sie belegt einen hohen Publikumszuspruch (Auslastung: 68 Prozent). Die Lohnverhältnisse liegen allerdings im Argen, lediglich acht Prozent der Mitarbeiter sind angestellt. Zusätzliche Fördermittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro wären notwendig. (Dominik Kamalzadeh, 9.3.2016)